Historischer Hintergrund Domplatz
Zu der Zeit der Karolinger im 8./9. Jahrhundert lag auf dem heutigen Gelände des Domplatzes der Friedhof der Domburg. Dies war bis 1809 der zentrale Begräbnisort der Paderborner Pfarreien.
Historischer Hintergrund Domplatz
Zu der Zeit der Karolinger im 8./9. Jahrhundert lag auf dem heutigen Gelände des Domplatzes der Friedhof der Domburg. Dies war bis 1809 der zentrale Begräbnisort der Paderborner Pfarreien.
Vermutlich verlief der Weg in den Osten der Stadt in den ersten Jahrhunderten der Domburg über den Friedhof, denn er war Teil des Hellwegs, einer der wichtigsten mitteleuropäischen Fernstraßen. Die ehemalige Handelsroute lag vermutlich an der Stelle, wo heute die Zufahrt Am Bogen auf den Domplatz führt. Die Maße des damaligen Friedhofs entsprechen dem heutigen Domplatz. Das „Domparadies“ und der „Kleine Domplatz“ waren somit nur über den Friedhof zu erreichen. Im Westen, Süden und Osten war der Friedhof durch eine kleine Mauer eingefasst. Damit wurde der Friedhof deutlich von den umliegenden Flächen abgegrenzt.
Da der hygienische und der bauliche Zustand des sehr zentral gelegenen Friedhofs im Laufe der Jahre immer schlechter wurden, versuchten Domkapitel und Bischöfe seit 1639 vergeblich den Friedhof vor die Stadtmauern zu verlegen. Bereits zu dieser Zeit fand ein reger Handel im Bereich der Friedhofsmauern statt. In teilweise festen Buden wurden Bücher, Bilder und Töpferwaren verkauft, bis 1730 der Handel auf dem Friedhof untersagt wurde. Erst die französische Regierung verfügte 1808 über die Verlegung des Friedhofs zum Westerntor und Heierstor und machte somit den Weg zur Einebnung des Friedhofs vor dem Dom frei. Der eingeebnete Friedhof wurde planiert, 1816 mit Linden bepflanzt und diente nun dem vergrößerten Wochenmarkt und seit 1810 auch dem Liborimarkt. Seinen Namen wechselte der Platz erst am Ende des 19. Jahrhunderts. Seitdem heißt die Fläche des ehemaligen Friedhofs vor dem Dom „Domplatz“.
Im Mittelalter lag der Domplatz noch deutlich tiefer als in den folgenden Jahrhunderten. Durch das über die Jahrhunderte angewachsene Bodenniveau, liegt der Dom schon seit einigen Jahrhunderten tiefer als Markt- und Domplatz.
Im Urkataster von 1830 ist der Hellweg am Domplatz in seinem westlichen Verlauf als Markstraße benannt, was der Nutzung für Marktstände im westlichen Bereich entsprach. Der östliche Teil des Hellweges ist als „Bogen“ benannt. Heute hat die Marktstraße keinen Namen mehr, sondern zählt zum Domplatz.