Die Neugestaltung des Krebsbaches am Wilhelmsberg verbindet entwässerungstechnische Anforderungen mit gewässerökologischer Aufwertung.
Bei Niederschlägen erhält der Krebsbach sehr umfangreiche Zuflüsse aus Einleitungen. Das schmale Gewässerprofil war damit überfordert. Mit der Umgestaltung wurde mehr Platz geschaffen. Das Wasser wird nun stärker zurückgehalten und fließt wesentlich langsamer. Dadurch konnte auf ein technisches Regenrückhaltebecken verzichtet werden.
Zugleich wurde das Gewässer naturnah neu gestaltet. Vielfältige Lebensräume sind entstanden. Vorbild waren die natürlichen Kastentäler der oberen Senne. Hier wie dort sucht sich der Bach ständig neu seinen Weg und fällt auch mal trocken. Nasse und sehr trockene Standortverhältnisse wechseln auf kleinem Raum. Spezialisierte Pflanzen und Tiere sind daran angepasst.
Als weitere Besonderheit wurde ein aufgegebener großer Gewässerdurchlass als Quartier für streng geschützte und vielfach gefährdete Fledermäuse hergerichtet.
Aufgrund dieser Verbindung von hydraulischer Anforderung und naturnaher Gestaltung hat die Krebsbach-Umgestaltung Pilotcharakter im Bereich der Stadtentwässerung. Die Erfolgskontrolle soll zeigen, ob sich der Aufwand gelohnt hat und Erkenntnisse für zukünftige Maßnahmen liefern.