Makrozoobenthos

Die Kleinlebewesen eines Gewässers sind ein sehr guter Indikator sowohl für die Wasserqualität als auch für die Gewässerstruktur. Im zweiten Jahr nach der Umgestaltung ist die Besiedlung mit Kleinlebewesen im umgestalteten Krebsbach noch verhalten.

Kleinlebewesen besiedeln den neuen Krebsbach

© Dr.Guenter BockwinkelUnblaublich feingliedrig: Larve der Eintagsfliege Baetis rhodani - eine verbreitete Art, die eine gute Wasserqualität anzeigt

August 2024 - Genau 27 verschiedene Arten des Makrozoobenthos besiedeln derzeit den umgestalteten Krebsbach-Abschnitt. Das zeigen Untersuchungen aus dem Mai 2024. Dabei handelt es sich überwiegend über vergleichsweise verbreitete Arten der Köcherfliegen, Eintagsfliegen, Schnecken und anderen mehr.

Diese Artenzahl ist noch vergleichsweise gering. So wurden beispielsweise in der Paderseeumflut im zweiten Jahr nach der Inbetriebnahme an einzelnen Probestellen bereits bis zu 42 Arten nachgewiesen.


© Dr.Guenter BockwinkelBachflohkrebs Gammarus pulex - mit wenig Ansprüchen und daher häufig in unseren Gewässern

Die verhaltene Entwicklung am Krebsbach hat verschiedene Gründe. Zum einen müssen sich im Gebiet erst die notwendigen Strukturen entwickeln. Dazu zählen ganz wesentlich Gehölze, Wasserpflanzen, Totholzeinträge und Beschattung.

Zum anderen spielt das Einzugsgebiet eine entscheidende Rolle. Da fast unmittelbar oberhalb der Maßnahme der Bach auf sehr langer Strecke verrohrt ist, fehlt schlicht die Voraussetzung für eine schnelle Neubesiedlung: Kleinlebewesen haben dort kaum eine Überlebenschance.

So müssen sich viele Arten ihren Weg erst mühsam von unterhalb liegenden Abschnitten oder sogar anderen Gewässern bahnen. Dies geht bei fliegenden Insekten naturgemäß schneller als bei weniger mobilen Artengruppen wie Schnecken und Egeln.

Die vorliegenden Ergebnisse zeigen neben der noch jungen strukturellen Entwicklung aber auch, dass die Qualität des Wassers selbst gut ist. Es fehlt daher schlicht an Zeit und möglichst ungestörter Entwicklung - dann klappt's auch mit noch mehr Arten auf der Bachsohle!