Hintergrundinformationen
Hier finden Sie weitergehende Informationen rund um das Thema Paderquellen und Fische in der Pader.
Quellen leben lassen
Die Quellen im Mittleren Paderquellgebiet sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Manche sind stark verbaut, sodass eigendynamische Entwicklungen nicht möglich sind. Durch Ufermauern werden die Quellen von der Umgebung getrennt, sodass keine umgebenden feuchten Bereiche, die wertvolle Habitate für Tiere und Pflanzen bieten, vorhanden sind.
Andere Quellen weisen dagegen nur geringe Einschränkungen auf. Sie konnten den Charakter mit unverbauten Ufern bewahren, doch die Abläufe in die Pader weisen dagegen auch hier Mauern oder Abstürze auf, sodass sie ökologisch nicht durchgängig sind.
Dennoch wurden in den meisten untersuchten Quellen tyspische Arten festgestellt. Hochspezialisierte Quellarten wie der Höhlenflohkrebs wurden dabei nur selten nachgewiesen. Typische Fließgewässerarten wie Bachflohkrebse oder Eintagsfliegenlarven aber auch Arten die bevorzugt an Quellstandorten vorkommen wie die Köcherfliegenlarven Drusus trifidus oder Agapetus fuscipes kommen in den Quellen vor.
Vor allem das Quellmoos (Fontinalis antipyretica) besiedelt die Quelltröpfe. Auch höhere Wasserpflanzen wie verschiedene Arten des Wassersterns (Callitriche spec.) oder Röhrichte aus Brunnenkresse (Nasturtium officinale) oder Schmalblättrigem Merk (Berula erecta) prägen das Bild der Quellen und Ufer. Nähere Informationen zu den Quellen und Berichte zum Download finden sie hier.
Leider erfahren die Quellen oft noch nicht die Wertschätzung, die diese einzigartigen Lebensräume mitten in der Stadt verdient hätten. Daher findet man häufig Bauschutt, der überwiegend aus den maroden Ufermauern stammt und Müll auf dem Grund vieler Quellen sowie der Paderarme.
Eine Kinderstube für Fische?
Da die Quellen der Pader sehr gleichmäßig schütten, gibt es bei der Pader keine Differenzierung der Fischvorkommen in Ober-, Mittel- und Unterlauf.
Vor allem Bachforellen, Äschen, Koppen und Schmerlen sollten hier bis in die Quellbereiche vorkommen, aber auch Döbel, Hasel, Drei- und Neunstachliger Stichling sowie Bachneunaugen.
Ein Teilabschnitt der Pader zwischen Heierswall und Padersee wurde bereits ökologisch aufgewertet. Nachgewiesen wurden hier Äsche, Bachforelle, Koppe, sowie Drei- und Neunstachliger Stichling und auch der Aal. Der Erfolg dieser Maßnahme lies nicht lange auf sich warten.
Die anlegten Nebengerinne mit Totholz bieten ausreichend Versteckmöglichkeiten, sodass sich hier eine Kinderstube für Äschen, Bachforellen und Koppen entwickelt hat. Insgesamt konnten zwar nicht unbedingt mehr Arten, jedoch viel mehr Individuen nachgewiesen werden, wie beispielhaft in der nebenstehenden Grafik zu sehen ist. Jungfische (juvenile) konnten im Vergleichsjahr 2003 noch nicht nachgewiesen werden. In manchen Abschnitten sind 2015 jedoch schon etwa die Hälfte der Fische Jungtiere.
Lediglich Dreistachlige Stichlinge besiedeln derzeit einige der Quelltöpfe, wie sie auch im Video oben über die nicht weit entfernte Rothobornpader zu sehen sind. Das Potenzial ist also da!
Mit der Fertigstellung der Paderseeumflut können die Fische dann auch die Pader aufwärts wandern. Doch bis in die Quellbereiche kommen die Tiere dann immer noch nicht. Die Tiere schwimmen aktuell bis zum Absturz an der Stümpelschen Mühle. Weiter geht es an dieser Stelle aber nicht. Daher sind einige Umgestaltungsmaßnahmen notwendig, die die Durchgängigkeit verbessern. Nähere Informationen finden Sie unter dem Punkt Anlass und Ziele sowie Planung.