Wie sieht das Mittlere Paderquellgebiet derzeit aus?
Das Potenzial ist vorhanden, Eisvogel, Wasseramsel und Co. nutzen das Mittlere Paderquellgebiet bereits als Nahrungshabitat. Bachbunge, Quellmoos und Brunnenkresse kommen in Teilbereichen ebenfalls vor, doch naturnahe Strukturen finden diese Arten nur wenige.
Ein Rundflug durch das Mittlere Paderquellgebiet
Zur Dokumentation vor der umfassenden Umgestaltung gibt das folgende Video einen Einblick aus der Vogelperspektive.
Besonders angepasst - Pflanzen im und am Wasser
Das Gelände der ehemaligen Kehl-Schwarze-Gärtnerei ist primär durch Gehölze wie Erlen, Eschen und Silberweiden, aber auch durch Hochstauden wie dem Drüsigen Springkraut und Gebüschen aus Brombeergestrüpp und dem nicht heimischen Japanischen Staudenknöterich geprägt. Einige der Gehölze, wie zum Beispiel die zwei fast 100 Jahre alten Silberweiden sind mit Efeu bewachsen und bieten Tieren Versteckmöglichkeiten. Der östliche Rand des Kehl-Schwarze-Geländes an der Dielenpader war mit einer Reihe aus Hainbuchen bestanden, die jedoch bereits entfernt wurden.
Die Karstquelle südlich des Inselspitzenweges weist vor allem Pflanzenarten wie dem Aufrechtem Merk, Bachbunge und Brunnenkresse auf. Die große, durch Ufermauern verbaute Quelle bietet aber nur Bachbunge und Quellmoos als charakteristische Fließgewässer- und Quellarten einen Lebensraum. Im Haxthausengarten wurde zusätzlich noch die Sumpfdotterblume und verschiedene Wasserstern-Arten nachgewiesen. Insbesondere diese typischen Fließgewässerarten sollen zukünftig gefördert werden.
Mit Flügeln und Flossen
Nicht nur die Pflanzen sind an das Leben im und am Wasser angepasst, sondern das Gebiet wird auch von Kleinlebewesen (Makrozoobenthos) und Fischen im Wasser sowie von Vögeln, die sich unter anderem von diesen Tieren ernähren, genutzt.
Überwiegend werden die Quellen und Paderquellarme von relativ anspruchslosen Lebewesen besiedelt.
Besonders charakteristische Arten sind aber auch die seltenen Kleinlebewesen wie der Höhlenflohkrebs (Niphargus spec.) und die ebenfalls spezialisierte Höhlenassel (Proasselus aquaticus), die mit dem Quellwasser an die Oberfläche gespült werden und auch in unmittelbarer Quellnähe noch überleben konnten.
Das Kehl-Schwarze-Gelände bietet auch Nahrungsraum für viele Vogelarten, darunter typische Fließgewässerarten wie die Wasseramsel und der Eisvogel. Die Renaturierung soll die Voraussetzungen schaffen, damit diese Arten hier zukünftig nicht nur Nahrung suchen, sondern auch Bruterfolge verzeichnen können.
Bisher werden die oberen Abschnitte der Pader überwiegend von Kleinfischen wie dem Dreistachligen Stichling besiedelt. Größere Fische wie die Bachforelle oder die bis zu 50 cm große Äsche kommen derzeit noch nicht vor. Doch durch die Umgestaltung des Gebietes sollen aber auch diese Arten hier "einziehen" können. Den Lebensraum des Stichlings können Sie hier durch das Video über die nicht weit entfernte Rothobornpader erkunden.