Anlass und Ziele
Der Hochwasserschutz wird unter anderem durch die natürliche Gestaltung des Gewässers verbessert. Kombinierte Lösungen sind die Antwort.
Die Beke gehört zu den längsten Gewässern des Stadtgebietes Paderborn. Sie durchfließt den Ortsteil Neuenbeken und übernimmt die Entwässerung der Ortschaft und der umliegenden Regionen.
In den lezten Jahrhunderten wurde die Beke stark begradigt und besonders im Bereich der Ortschaft eingeengt, wodurch eine Reihe an Beeinträchtigungen für Mensch und Natur entstanden sind.
Diese Planung beabsichtigt die Verbesserung der folgend aufgelisteten Defizite:
Mangelnder Hochwasserschutz
Die Beke entwässert bis unterhalb der Ortschaft Neuenbeken ein Gebiet mit einer Fläche von rund 46 km². Durch die gerade Gewässerführung und das tief eingeschnittene Gewässerprofil der Beke in der freien Fläche östlich von Neuenbeken fließt das Wasser sehr schnell bis in die Ortschaft.
Die vorhandenen Ufermauern der Beke im Bereich der Ortslage sind nicht hoch genug um die Ortschaft vor einem 100 jährlichen Hochwasser zu schützen. Bei diesen Wassermengen bleibt das Wasser nicht im Gewässerprofil, sondern überströmt die Ufermauern und überflutet den Ortskern.
Neben den Ufermauern sind auch die Brücken zu niedrig. Der Querschnitt unter der Brücke bietet dem Wasser nicht genügend platz um schadfrei abzufließen.
Schlechter baulicher Zustand
Neben der ohnehin nicht ausreichenden Höhe der Ufermauern im Ortskern ist auch die Substanz der Mauern in einem baulich schlechten Zustand und muss unbedingt ausgebessert werden.
Naturferne Gewässergestaltung
Ein natürliches, gesundes Gewässer entwickelt einen geschwungenen Gewässerlauf mit abwechselnden Böschungsneigungen. Die Uferbereich, das Totholz aus abgestorbenen Bäumen und die Gewässersohle sind Lebensräume für Wasserorganismen, Insekten, Fische, Vögel und Amphibien. Unterschiedlich tiefe Wasserbereiche und unterschiedlich breite Gewässerabschnitte beeinflussen das Strömungsverhalten des Wassers wodurch wiederum neue Lebensräume geschaffen werden.
Derzeit ist das Gewässer im gesamten Planungsraum in einem sehr naturfern Zustand. Der Gewässerlauf außerhalb der Ortschaft ist stark begradigt und tief in das Gelände eingeschnitten.
Innerhalb der Ortschaft ist das Gewässer mit senkrechten Betonmauern eingefasst. Um den Schutz der Anwohner zu sichern ist hier ein technischer Gewässerausbau notwendig. Dennoch können bestimmte Maßnahmen auch in diesem Bereich eine natürlichere Gestaltung bewirken.