Mit einem integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (kurz: ISEK) wird die Entwicklung eines räumlich begrenzten Stadtraums für einen mehrjährigen Zeitraum planerisch vorbereitet und gesteuert. Dabei werden – im Sinne des integrierten Ansatzes – architektonische, freiräumliche, verkehrliche, klimatische, ökonomische und soziale Fragestellungen und Handlungsbedarfe gleichermaßen berücksichtigt und aufeinander abgestimmt.

Nicht zuletzt aufgrund der Themenvielfalt ist die Erarbeitung solcher Konzepte ein kooperativer Prozess zwischen lokalen Akteur*innen, der Politik, relevanten Fachämtern der Stadt und den Stadtplaner*innen, die diese Prozesse strukturieren.

Anders als Bebauungspläne, bei denen es sich um allgemeingültige Rechtsvorschriften handelt, sind Stadtentwicklungskonzepte, wie ein ISEK, informelle Steuerungsinstrumente der Stadtplanung. In diesem Sinne dokumentieren sie in erster Linie den politischen Willen, auf die Umsetzung der im ISEK aufgeführten Maßnahmen hinzuwirken, um damit auf bestehende Handlungsbedarfe zu reagieren oder Entwicklungspotenziale aufzugreifen. 

Gleichzeitig ist ein ISEK die Voraussetzung für die Beantragung von Mitteln aus den Programmen der Städtebauförderung von Bund und Land. In diesem Zusammenhang ist ein ISEK mehr als „nur“ das Strategiepapier, das städtebauliche Ziele beschreibt und Maßnahmen zur Erreichung dieser Ziele benennt. Es ist ein wesentlicher Baustein zur – für die Städte und Kommunen – kostengünstigen Umsetzung.

Das Stadtteilzentrum von Schloß Neuhaus verfügt über eine außergewöhnliche Bandbreite einzigartiger Standortpotenziale. Während einige dieser Alleinstellungsmerkmale, wie z.B. das Schloß und die zugehörigen Neben- und Gartenanlagen, bereits aktiv zur Profilierung des Stadtteils eingesetzt werden, schlummern andere Qualitäten weiter vor sich hin. Gleichzeitig zeichnen sich zunehmend aber auch strukturelle Schwächen, zukünftige Handlungsbedarfe und Anzeichen sich verstetigender Abwärtstrends ab, die ein planerisches Eingreifen erforderlich machen, um diesen Entwicklungen entgegen zu wirken. 

Die erforderlichen Steuerungsimpulse sollen nun durch das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept für das Stadtteilzentrum von Schloß Neuhaus vorbereitet werden. Mit der Erarbeitung wurden im Sommer 2022 die Planungsbüros „Stadtraumkonzept“ und „Reicher Haase Architekten und Stadtplaner“ beauftragt. Im ISEK sollen laufende Planungen, wie der Masterplan Flusslandschaft Pader II (FLPII) und das integrierte Mobilitätskonzept (IMOK) (Öffnet in einem neuen Tab), sowie abgeschlossene Planungen, wie z.B. das Stärkungskonzept für das Stadtteilzentrum von Schloß Neuhaus (Öffnet in einem neuen Tab), zusammengeführt, eigene planerische Schwerpunkte vertieft und ein im Ergebnis umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung des Stadtteils entwickelt werden. 

Im Rahmen des ISEK soll insbesondere eine Perspektive für das Areal „Am Schloßgarten“ – der Bereich zwischen der Bielefelder Straße, dem Pader-Lippe-Zusammenfluss und dem Verlauf der Lippe – erarbeitet werden. Dabei sollen u.a. Vorschläge für die Gestaltung des Zusammenflusses, ein neues Bau- und Nutzungskonzept für den Standort der Verwaltungsnebenstelle und ein Konzept für den öffentlichen Raum und die Wegeführungen erarbeitet werden.

In den hier dargestellten Prozessen ist je nach Zielgruppe an verschiedenen Stellen die Einbindung von Politik, Bevölkerung und lokalen Akteur*innen vorgesehen. Es wird auf eine breite Beteiligung und ein hohes Engagement vor Ort sowie die konstruktive Zusammenarbeit mit den Experten gebaut.

Im Laufe des Jahres werden wir mit der Zukunftswerkstatt in Schloß Neuhaus ein Beteiligungsformat anbieten, das es Ihnen ermöglichen soll, ihre Anmerkungen und Ideen zum ISEK und zum Stadtteilzentrum einzubringen. Den konkreten Termin werden wir zeitnah bekanntgeben.

Natürlich können Sie bei Fragen oder Anregungen zum ISEK auch jederzeit per Mail an isek-snpaderbornde mit uns in Kontakt treten.

Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen.