Bei der Berufswahl ist die individuelle gesundheitliche Situation zu berücksichtigen, um gesundheitliche Schäden und spätere gesundheitlich bedingte Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. Vor einer längeren Beschäftigung sind daher Arbeitgeber/innen gefordert, sich einen Nachweis über die gesundheitliche Eignung der/s Jugendlichen zu verschaffen.
Dieser Nachweis ist über die sogenannte Erstuntersuchung gemäß § 32 Jugendarbeitsschutzgesetz zu führen.

Die Untersuchung kann durch eine/n Ärzt/in freier Wahl erfolgen. Die Erstuntersuchung muss innerhalb der letzten 14 Monate vor Aufnahme der Tätigkeit erfolgt sein. Vor dem Ablauf des 1. Beschäftigungsjahres muss eine Nachuntersuchung folgen, sofern die/der Jugendliche noch nicht volljährig ist. Für die Untersuchung benötigt man einen Untersuchungsberechtigungsschein und einen Erhebungsbogen. Diese Dokumente sind beim Einwohneramt der Kommune erhältlich.

Nach der Untersuchung ist der/dem Arbeitgeber/in eine Bescheinigung der/dem Ärzt/in vorzulegen. Die Kosten der Untersuchung trägt das Land Nordrhein-Westfalen.

Schüler/innen, die mindestens 15 Jahre alt sind, dürfen in den Schulferien höchstens vier Wochen (20 Tage) arbeiten. Die Wochen können auf Oster-, Sommer- und Herbstferien aufgeteilt werden. Grundlage sind die Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes.

Es darf höchstens 8 Stunden am Tag und 5 tage in der Woche gearbeitet werden, das bedeutet maximal 40 Stunden pro Woche. Nach 4,5 Stunden Arbeitszeit muss spätestens eine Pause gemacht werden. 
30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als 4,5 bis 6 Stunden
60 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als 6 Stunden
Die Pausen können auch in Arbeitsunterbrechungen von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.

Eine Arbeitsschicht (Arbeitszeit und Pause) von mehr als 10 Stunden sowie Nachtarbeit zwischen 20.00 und 06.00 Uhr (mit Ausnahmeregelung) und Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit (mit Ausnahmeregelung) sind verboten.
Ebenfalls nicht erlaubt sind schwere körperliche Arbeit, Arbeit mit sittlicher Gefährdung, gefährliche und gesundheitsschädliche Arbeiten und Akkordarbeiten (am Fließband und andere tempoabhängige Arbeiten).

Kinder ab 13 Jahre und vollzeitschulpflichtige Jugendliche dürfen mit Einwilligung ihrer Eltern kurzzeitig folgende leichte Arbeiten verrichten:

Austragen von Zeitungen und Zeitschriften, Anzeigenblättern und Werbeprospekten sowie Babysitten, Nachhilfeunterricht Einkaufen und Botengänge in privaten Haushalten, außerdem Hilfe bei der Erne und Versorgung von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben.

Dabei darf höchstens 2 Stunden (in der Landwirtschaft 3 Stunden) täglich an bis zu 5 Werktagen in der Woche zwischen 8 und 18 Uhr gearbeitet werden, allerdings nicht vor oder während des Schulunterrichts. Andere gewerbliche Tätigkeiten wie das Einräumen von Regalen in Supermärkten und Ähnliches ist Kindern unter 15 Jahren auch in den Ferien nicht erlaubt.

Rechtsgrundlage hierfür ist die Kinderarbeitsschutzverordnung und § 5 Abs. 3 Jugendarbeitsschutzgesetz.

Theatervorstellungen, Musikaufführungen oder Film- und Fotoaufnahmen - im Medien- und Kulturbereich dürfen Kinder hier nur unter bestimmten Voraussetzungen mitwirken.
Rechtsgrundlage ist § 6 des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG). Zweck der Vorschrift ist es, die Mitwirkung von Kindern im Medien- und Kulturbereich zwar zu ermöglichen, aber zugleich sicher zu stellen, dass die geistige, seelische, sittliche und körperliche Entwicklung nicht gefährdet und das Fortkommen in der Schule nicht beeinträchtigt wird.