Leistungen im Paderborner Rettungsdienst
Notfallrettung, Krankentransport, und vieles mehr...
Die Leistungen des Rettungsdienstes der Feuerwehr Paderborn erstrecken sich auf die Notfallrettung (mit oder ohne Notarzt), den qualifizierten Krankentransport, den Transport von Medizingeräten oder Humanmaterial, z.B. dringend benötigte Blutkonserven, Rettungssicherheitswachen und die Mitwirkung im Katastrophenschutz. Auf den folgenden Seiten sind unsere Leistungen näher beschrieben.
Notfallrettung
Die Notfallrettung dient der Versorgung von Notfallpatienten. Laut Rettungsgesetz sind Notfallpatienten Personen, die sich infolge Verletzung, Krankheit oder sonstiger Umstände entweder in Lebensgefahr befinden oder bei denen schwere gesundheitliche Schäden zu befürchten sind, wenn sie nicht unverzüglich medizinische Hilfe erhalten. Die Notfallrettung umfasst:
das Durchführen lebensrettender Maßnahmen am Notfallort,
die Herstellung der Transportfähigkeit,
die Beförderung in ein geeignetes Krankenhaus unter Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit und Vermeidung weiterer Schäden,
die Beförderung von erstversorgten Notfallpatientinnen und Notfallpatienten zu weiteren Diagnose- oder geeigneten Behandlungseinrichtungen (Verlegungs- bzw. Intensivtransporte).
In der Notfallrettung werden Rettungswagen eingesetzt, bei Bedarf in Verbindung mit einem Notarzteinsatzfahrzeug oder einem Rettungshubschrauber. Die Rettungswagen werden mindestens durch einen Rettungsassistenten und einen Rettungssanitäter besetzt.
Die Notfallrettung der Stadt Paderborn ist so organisiert, dass in der Regel (zu mehr als 90%) an jedem an einer öffentlichen Straße gelegenen Ort im Stadtgebiet ein Rettungsmittel spätestens nach 8 Minuten (Kernstadt) bzw. 12 Minuten (Ortsteile) nach dem Eingang eines Notrufes in der Kreisleitstelle eintrifft. Hierzu sind vier Rettungswagen (RTW) rund um die Uhr und ein fünfter RTW montags bis freitags tagsüber besetzt. Weitere RTW können im Bedarfsfall durch Kräfte des Brandschutzdienstes in Doppelfunktion besetzt werden.
Für besondere Einsätze werden ein Intensivtransport- und ein Multifunktionsrettungswagen vorgehalten.
Notarztdienst
In Paderborn wird der Notarzt mit einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF), das von einem Rettungsassistenten der Feuerwehr gefahren wird, zum Notfallort gebracht. Bei dem so bezeichneten Rondezvous-System treffen Notarzt und Rettungswagen am Einsatzort zusammen.
Rund um die Uhr sind in der Stadt Paderborn zwei NEF besetzt, welche allerdings nicht nur in der Stadt Paderborn, sondern auch in Bad Lippspringe und bei Bedarf im übrigen Kreisgebiet und darüber hinaus (z.B. Gemeinde Schlangen) eingesetzt werden. Im Kreis Paderborn soll der Notarzt spätestens nach 15 Minuten nach Alarm vor Ort sein.
Die beiden diensthabenden Notärzte kommen abwechselnd aus den drei Akutkrankenhäusern der Stadt Paderborn, St. Vincenz Krankenhaus, Brüderkrankenhaus St. Joseph und St. Johannisstift Krankenhaus.
Einige besonders erfahrene Notärzte sind zudem als Leitende Notärzte ausgebildet und zu solchen vom Kreis bestellt. Sie übernehmen Wechselweise mit Leitenden Notärzten aus dem Kreisgebiet einen Hintergrunddienst, der bei Einsätzen mit einer Vielzahl Verletzter alarmiert wird, um an der Einsatzstelle die medizinische Leitung zu übernehmen.
Ergänzt wird der Notarztdienst bei Bedarf durch die Anforderung eines Rettungshubschraubers, in Paderborn in der Regel der Rettungshubschrauber Christoph 13 aus Bielefeld.
Krankentransport
Der Krankentransport hat die Aufgabe, Kranken oder Verletzten oder sonstigen hilfsbedürftigen Personen, die keine Notfallpatienten sind, fachgerechte Hilfe zu leisten und sie unter Betreuung durch qualifiziertes Personal zu befördern. Hierzu werden Krankentransportwagen (KTW) eingesetzt, die mindestens mit einem Rettungshelfer und einem Rettungssanitäter sein müssen.
Täglich werden fünf KTW besetzt. Hiervon werden drei von Feuerwehrpersonal besetzt. Darüber hinaus besetzen die Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter Unfallhilfe (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) wochenweise abwechselnd einen KTW. Der fünfte KTW wird durch den Malteser Hilfsdienst (MHD) besetzt.
Transport von Medizingeräten und Humanmaterial
Bei dringendem Bedarf wird die Feuerwehr Paderborn angefordert, um Medizingeräte oder Humanmaterial, wie Blutkonserven etc., zu transportieren. Nach Möglichkeit werden diese seltenen Einsätze nicht durch ein Rettungsmittel, sondern durch einen Kommandowagen, der mit Brandschutzpersonal oder durch den Tagesdienst besetzt wird, durchgeführt.
Rettungssicherheitswachen
Bei Großveranstaltungen im Stadtgebiet Paderborn stellt die Feuerwehr zur Verstärkung des öffentlichen Rettungsdienstes zusätzliche Rettungsdienstfahrzeuge in Dienst, um den Regelrettungsdienst zu entlasten.
Katastrophenschutz
Für den großen Massenanfall Verletzter (MANV), ein Ereignis, welches glücklicherweise nur selten vorkommt, müssen die Aufgabenträger im Rettungsdienst bestimmte Ressourcen, die über das normale Maß hinausgehen, vorhalten bzw. anfordernden Gebietskörperschaften zur Verfügung stellen. Hierzu zählen Fahrzeuge, Geräte und Personal, welches im Bedarfsfall separat alarmiert werden kann.
Im Kreis Paderborn können bei Bedarf die landesweit üblichen Komponenten des Katastrophenschutzes, z.B. die überörtliche Soforthilfe, der Patiententransportzug, die Behandlungs- und die Betreuungsplatzbereitschaft alarmiert werden. Die Stadt Paderborn entsendet gemeinsam mit dem Kreis Paderborn Fahrzeuge und Personal im Rahmen der überörtlichen Soforthilfe, des Patiententransportzugs und der Behandlungsplatz-Bereitschaft.
Die Behandlungsplatz-Bereitschaft
Die Behandlungsplatz-Bereitschaft Paderborn ist eine Einheit in Verbandsstärke, gemäß dem Landeskonzept für den Sanitätsdienst, BHP-B 50 NRW. In diesem Verband wirken neben der Feuerwehr Paderborn die Paderborner Hilfsorganisationen Arbeiter Samariter Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Johanniter Unfallhilfe (JUH), Malteser Hilfsdienst (MHD) sowie das Technische Hilfswerk (THW) mit. Ein Einsatz der Behandlungsplatz-Bereitschaft Paderborn erfolgt entweder bei Einsätzen mit einer Vielzahl Verletzter, dann in der Regel in fremden Rettungsdienstbereichen, oder vorgeplant im Rahmen von Großveranstaltungen.
Die Behandlungsplatz-Bereitschaft besteht aus insgesamt mind. 116 Einsatzkräften aller oben genannten Organisationen. Er ist dafür ausgerüstet, um 50 Notfallpatienten innerhalb einer Stunde zu sichten, entsprechend der Behandlungspriorität zu versorgen und den Weitertransport in ein geeignetes Krankenhaus zu organisieren. Das Material des Behandlungsplatzes ist für insgesamt 100 Notfallpatienten ausgelegt. Er kann 4 Stunden autark arbeiten.
Im Fall eines spontanen Einsatzes rückt die BHP-B 50 innerhalb von einer Stunde nach Alarmierung von Paderborn aus. Im Fall eines vorgeplanten Einsatzes erfolgt die rechtzeitige Bereitstellung oder das vorsorgliche Aufbauen des Behandlungsplatzes am zugewiesenen Einsatzort. Der Aufbau des Behandlungsplatzes dauert etwa 45 Minuten.