Die Reise des Bioabfalls
Seit rd. 25 Jahren wird in Paderborn der Bioabfall in der grünen Tonne gesammelt. Mit einem beispielhaften Anschlussgrad von 98% an das getrennte Sammelsystem sorgen so die Paderborner*innen seit Jahren dafür, dass ca. 20.000 t energiereiche biogene Abfälle jährlich einer hochwertigen Verwertung zugeführt werden.
Aus der Küche auf das Blumenbeet
Doch was passiert eigentlich genau mit dem verfaulten Apfel, dem Rasenschnitt und den Essensresten nach dem Einwurf in die Tonne?
Karin Schiermeier, Kreislaufwirtschaftsberaterin beim Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn (ASP), weiß es: „die Biotonnen in Paderborn werden alle 14 Tage von unseren Fahrern mit Entsorgungsfahrzeugen geleert. Wenn das Fahrzeug voll ist, fahren die Müllwerker zum Entsorgungszentrum Alte Schanze, wo auch die Bioabfälle des Kreises Paderborn angeliefert werden. Von dort wird der energiereiche Abfall in das Kompostwerk Nieheim gebracht, wo daraus Biogas und hochwertiger Biokompost erzeugt wird.“
In Nieheim angekommen, durchläuft der Bioabfall verschiedene Stufen. Mit großen Radladern wird das Material dosiert und unzählige Meter werden auf Förderbändern zurückgelegt. Nach einer Vergärung durch sogenannte Trockenfermentationstechnik wird der Gärrest zusammen mit frischem Bioabfall zu zertifiziertem Kompost verarbeitet. Dazu wird die Materialmischung fast drei Wochen in großen, garagenartigen Tunneln gelagert, dabei wird gut bewässert und belüftet. Heraus kommt ein zertifizierter Qualitätskompost, welcher dann als Dünger in heimischen Blumenbeeten genutzt werden kann. Auch in der Landwirtschaft wird der Kompost gerne genutzt. Mit dem in der Fermentation erzeugten Biogas kann Strom erzeugt werden, gut 4,9 Millionen Kilowattstunden sind das pro Jahr. Damit können über 1.000 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.