Anthropomorphe Darstellungen von Tieren haben in der Popkultur eine lange Tradition. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass menschliche Eigenschaften auf das Verhalten von Tieren übertragen werden. Der Hund eignet sich besonders gut für solche Darstellungen, da dieses Tier gemeinhin als bester Freund des Menschen bezeichnet wird. Berühmte Beispiele sind der Collie Lassie oder die ermittelnde Spürnase Kommissar Rex.

Der Hund Ferdinand hingegen interessiert sich nicht für Krimis, sondern ausschließlich für Pferdesport. Am Wochenende trägt er gern eine Schiebermütze mit Fliege und einen stets gepflegten Schnäuzer. Letzteres gilt auch für Lukas Michalski (AKA Ka$h), der hier im Riemeke-Viertel diese beeindruckende Wandkunst erschaffen hat. Der Buchstabenakrobat kombiniert in seinen Graffiti-Arbeiten immer wieder gekonnt motivische Darstellungen mit moderner Typografie und grafischen Elementen. Hier auf der Wand liegt hinter dem Hundekopf die geschwungene Hausnummer 2b, die sich über die gesamte Höhe des Bildes erstreckt und der Post in Zukunft das Suchen nach der richtigen Adresse erleichtern wird. 

Auf der linken Seite ist der sehr dynamisch wirkende Schriftzug Ferdinand in vertikaler Ausrichtung zu lesen. Wer ganz genau hinsieht, kann in der rechten Bildhälfte die Buchstaben C, A, S und H in einer grün-blauen Sprühfarbe erkennen, die das Pseudonym und die Signatur des gelernten Grafikers aus Delbrück darstellen sollen. Vor dieser Leistung zieht auch Ferdinand seinen Filzhut.