2018 durfte ich bei der Verleihung der Kulturnadel im Paderborner Rathaus als DJ auflegen. Ungewöhnlich hoch war an diesem Tag die Anzahl an Kutten und Schirmmützen im Publikum. Ausgezeichnet wurde u. a. der Paderborner Künstler Volker Heisener, der für seine Graffitis, Ausstellungen und Events in der Region geehrt wurde. Wie beim Wrestling bestand meine Aufgabe als Plattenunterhalter darin, die passende Einlaufmusik zu spielen. Das Lied für Volkers Auftritt war eigentlich sofort klar. Sein Spitzname „der goldene Reiter“ ist an den gleichnamigen NDW-Hit von Joachim Witt angelehnt. Der Name lässt nicht nur erahnen, aus welcher Generation der Goldene stammt, er steht auch stellvertretend für die künstlerischen Wurzeln des gebürtigen Paderborners, da der Name eine Anspielung auf die englische Bezeichnung Writer ist. Der Begriff wurde bereits in den 1970er-Jahren in New York als Selbstbezeichnung für die Akteure verwendet, die ihren Namen auf Wände, Mauern und Züge geschrieben haben. Auch heute zählt klassisches Graffiti zu den Hauptmotiven des Künstlers. In den letzten Jahren hat sich sein Portfolio allerdings stark erweitert. Angefangen auf Pappen und später auf Leinwänden entwickelte er verschiedene Portrait-Serien. Hier an der Borchener Straße verwischt der Sprühdosenmaler damit die Grenzen zwischen klassischer Kunst und den Elementen des Style Writings. Zwischen Warhol und Wildstyle balanciert der goldenen Writer seine zwei Gesichter innerhalb der Kunstwelt in intensiven und kontrastreichen Farben auf den Mauern Paderborns.

Hey, hey, hey ich bin der Goldene Reiter!

Hey, hey, hey ich bin ein Kind dieser Stadt!