Graffiti und Western-Filme haben viele Gemeinsamkeiten. In der Literatur werden die Handelnden nicht selten als gesetzlose Banditen bezeichnet, die maskiert durch die Prärie streifen, um in der Dämmerung neue Gebiete zu erobern. Doch während der Heldenmythos im Film typischerweise durch den „Lonesome Hero“ von John Wayne oder Clint Eastwood verkörpert werden, kennzeichnet sich die Graffiti-Szene in Paderborn immer wieder durch beeindruckende Kooperationsarbeiten. Auch in der „freien Wildbahn“ arbeitet die Szene nicht selten in Crews zusammen, die gemeinsam an einem Graffiti arbeiten. Generell ist die Graffiti-Kultur eine stark soziale Ausdrucksform, bei der das gemeinsame Erleben von Abenteuern im urbanen Raum im Vordergrund steht. Ein bisschen wie im Western eben. Für die Gestaltung dieser Garagenrückwand in SchlossNeuhaus bildeten Acum One, Fiete, Kash, Kröti, Lime, Senal und Volker ein Team. Der Western erlebte in den letzten Jahren mit Filmen wie True Grit oder The Revenant eine kleine Renaissance, da das Genre immer wieder neu interpretiert wird. Parallel hierzu entwickelte Lukas Michalski (Ka$h) einen Entwurf, der das Western-Thema mit der futuristischen Alien-Welt kombiniert. So sind am Himmel über der Prärie zahlreiche UFOs zu erkennen. Auch das Roboter-Portrait von Volker verleiht der Konzept-Wand eine futuristische Note. Die wilden Graffiti-Styles von Fiete (links), Lime (Mitte), Acum One (rechts) und Ka$h (Seitenwand) zählen zu den interessantesten Style-Writings in der Region. Ergänzt werden die stilisierten Graffitischriftzüge durch detailliert gesprühte Kakteen, Canyons und Cowboys. Wildstyle im wilden Nordwesten Paderborns