Das Mottobild des Festivals kam in diesem Jahr von DieserDennis (rechts). Sein Bild Midsummer Meltdown am Atlaswerk steht sinnbildlich für die heißen Temperaturen im August, die auch den KünstlerInnen teilweise sehr zu schaffen gemacht haben. Vom Sonnenschirm auf dem Hubsteiger, über das Zelt an der Wand bis zur Nachtschicht in der Dunkelheit war alles gefragt, was Schatten und Abkühlung bietet. Auf den ersten Blick fällt die Arbeit zwischen den klassischen Graffiti-Styles am Atlaswerk ein wenig aus dem Rahmen. Die Arbeiten von DieserDennis erinnern durch ihre starke Reduktion eher an bunte Illustrationen als an klassische Buchstabenstyles.

„Ich hatte erst Angst, dass mein fröhliches Bild hier zwischen den Graffitis irgendwie nicht hinpasst.“

Allerdings waren die Befürchtungen unbegründet. Von den Nachbarn an der Wand erhält der Dortmunder viel Lob für die Arbeit. Diese Offenheit in der Szene ist mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme, was auch daran liegt, dass viele KünstlerInnen neben dem Writing auch ein großes Interesse für graphische Arbeiten entwickelt haben. Coconut gehört zur ersten Generation der Graff iti-Szene in Paderborn. Als Mitglied der Alme-Crew ist es ihm zu verdanken, dass nicht nur das Graubrot und das Bier aus Paderborn, sondern auch Graffiti über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurde. Seine ersten Bilder liegen bereits über 25 Jahre zurück. Sein Markenzeichen ist das Fading von Rot, über Gelb zu Weiß, das in fast allen Styles von Coconut im „C“ zu sehen ist. Seine Buchstaben kennzeichnen sich durch eine sehr feine, fast schon lineare Form.

Fiete (links) ist Mitglied des Moin Tang Clans, der nicht nur für witzigen Content auf Insta bekannt ist, sondern in erster Linie auch für  Graffiti steht. Jedes Jahr finden deutschlandweit große Chapter-Meetings statt, wo Graffiti, Musik und neue Reels gefeiert werden. Wie beim Namenspatron dem Wu-Tang Clan ist die genaue Mitgliederzahl nicht bekannt. Fiete malt seine Buchstaben im Gegensatz zu seinem Wandnachbarn wesentlich dicker und blockiger. Als Background hat sich Fiete am Atlaswerk für eine urbane Skyline unterm Nachthimmel entschieden. Eine schönere Szenerie für den fetten Style am Eingangstor des Firmengeländes hätte man sich nicht ausmalen können.