Der Krumme-Grund-Bach
Ein Trockental, von der Paderborner Hochfläche bis mitten in die Stadt, bei Niederschlägen manchmal mit extremen Abflüssen.
Tief in das Tal eingeschnitten, zwischen trockenen Wiesen, Weiden, Gebüschen sowie Wäldern verläuft der Krumme-Grund-Bach. Er ist ein typisches Karstgewässer der Paderborner Hochfläche, dass nur nach starken Niederschlägen Wasser führt. Ansonsten handelt es sich um ein Trockental. Der Bachverlauf ist dann noch an den groben Schottern aus den Plänerkalken auf der Sohle erkennbar. Im Siedlungsbereich der Stadt hat der Bach eine große Bedeutung als Vorfluter für die Niederschlagsentwässerung.
Der Krumme-Grund-Bach hat seinen Ursprung nördlich von Dahl und mündet unterhalb des Paderwalles in die Pader. Er weist ganz unterschiedliche Abschnitte auf: Im Ober- und Mittellauf verläuft er im großen Trockental "Krumme Grund". Dieser Abschnitt endet mit dem zwei großen Rückhaltebecken oberhalb des Ludwigsfelder Rings, die extrem Abflüsse aufnehmen sollen (Bei der sogenannten Heinrichsflut 1965 hat der Bach so viel Wasser geführt, dass Gierstor, Giersmauer, Gierswall und zahlreiche weitere Straßen bis hin zur Pader komplett überflutet wurden).
Im weiteren Verlauf ist ein schmales und steiler, teils canyonartiger Einschnitt ausgeprägt. Dort ist das Bachbett abschnittsweise mit Schottern bedeckt. Auf weitaus längerer Strecke wurde die Sohle mit Hilfe von Betonhalbschalen befestigt. Am Ostfriedhof bzw. am Abzweig der Penzlinger Straße verschwindet der Bach dann in einer großen Verrohrung, die der unteren Driburger Straße und dem Heierswall folgt. Diese mündet dann in den Paderwiesen in die Pader.
Besondere Lebensräume befinden sich vor allem im Oberlauf zwischen Paderborn und Dahl.
Im Tal des Krumme-Grund-Baches kommen an den trockenen und steilen Hängen Kalkmagerrasen vor, die viele Rote-Liste-Arten wie zum Beispiel die beiden Enzian-Arten Fransen-Enzian und Deutscher Enzian, aber auch die Orchideen Mücken-Händelwurz, Stattliches Knabenkraut und Bienen-Ragwurz beheimaten. Diese nährstoffarmen Magerrasen und artenreichen Wiesen sind in der Historie durch die Beweidung mit Schafen und Ziegen entstanden und müssen heute aufwändig gepflegt werden. Wie in der Vergangenheit auch, wird die Fläche heute wieder mit Schafen beweidet und zusätzlich durch Gehölzbeseitigungen gepflegt. Teilweise sind einige der Flächen durch Nutzungsaufgabe verbuscht, sodass heute auf Teilflächen ebenfalls geschützte trockenwarme Gebüsche vorkommen.