Jahreshauptversammlung Feuerwehr Paderborn

Zahlen, Daten und Fakten rund um das Jahr 2017

Ausbildung

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Freiwillige Feuerwehr

Die Ausbildung der freiwilligen Einsatzkräfte wird von haupt- und ehrenamtlichen Personal sichergestellt.

Insgesamt 70 ehrenamtliche Angehörige unserer Feuerwehr besuchten im letzten Jahr die Ausbildungsstätte der Feuerwehr Paderborn. Sie teilten sich auf die nachfolgenden Lehrgänge auf:

  • Grundausbildung Modul 1+2
  • Grundausbildung Modul 3+4
  • Sprechfunk
  • Atemschutzgeräteträger
  • Erwerb der Lkw-Fahrerlaubnis in der feuerwehreigenen Fahrschule

Das Angebot einer vollständigen Grundausbildung einschließlich Sprechfunk und Atemschutz innerhalb eines Jahres hat sich mehr als bewährt. Durch diese kompakte Ausbildung konnten im letzten Jahr 16  junge Menschen die Einsatzabteilung unserer Freiwilligen Feuerwehr verstärken.

Hauptamtliche Ausbildung

Seit dem Jahr 2000 bilden wir unseren hauptberuflichen Nachwuchs selbst aus. In acht Lehrgängen wurden bisher 232 hauptberufliche Brandmeisterinnen und Brandmeister ausgebildet. In diesem Jahr werden weitere 17 Brandmeisteranwärter ihre Ausbildung abschließen, davon 11 externe Teilnehmer.

Seit 2000 wurden von uns 132 externe Brandmeister-Anwärterinnen und –Anwärter erfolgreich zum hauptberuflichen Feuerwehrmann ausbildet. Damit gehören mehr als die Hälfte (57%) unserer hauptberuflichen Teilnehmer von einer externen Feuerwehr.

Rettungsdienstschule

Seit Einrichtung unserer staatlich anerkannten Rettungsdienstschule besuchten bisher insgesamt 620 Teilnehmer, (74 Rettungshelfer, 286 Rettungssanitäter, 211 Rettungsassistenten und 49 Notfallsanitäter) unsere Ausbildungseinrichtung. Der Anteil der externen Teilnehmer beträgt hier über 60 %. Im letzten Jahr legten 24 Teilnehmer erfolgreich ihre Notfallsanitäterprüfung an unserer staatlich anerkannten Rettungsdienstschule ab.

Neben der Ausbildung im Rettungsdienst gehört aber auch die gesetzlich vorgeschriebene Fortbildung, an der im letzten Jahr insgesamt 176 Personen teilnahmen, zum Ausbildungsangebot unserer Rettungsdienstschule.

Einsatzentwicklung

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Die Brandeinsätze stiegen auf 536 (Vorjahr 529) Einsätze an. Dies ist eine Steigerung von 1,3% gegenüber dem Vorjahr.

Die Hilfeleistungseinsätze sanken auf 1.257 (Vorjahr 1.481) ab. Der Rückgang betrug hier 15,1%. Dieser Rückgang ist leicht zu erklären: Da wieder Rettungswagen mit Brandschutzpersonal in Doppelfunktion eingesetzt wurden, konnte im Gegenzug auf eine hohe Zahl von First-Responder-Einsätzen mit Löschfahrzeugen verzichtet werden.

Mit 1.793 (- 217) Gesamteinsätzen im Brandschutz- und Hilfeleistungsbereich hat die Einsatzbelastung der Paderborner Feuerwehr um 10,8% gegenüber dem Vorjahr abgenommen.

Einsatzqualität

2017 hatte eindeutig seinen Einsatzschwerpunkt bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen.

175 (Vorjahr 193)  Mal hieß das Einsatzstichwort Menschenleben in Gefahr.

  • 7 Kellerbrände (Vorjahr 6),
  • 26 Zimmerbrände (Vorjahr 35),
  • 5 Wohnungs- und Dachstuhlbrände (Vorjahr 10)
  • 2 Brände in Industrie- und Gewerbebetriebe (Vorjahr 4)

zeigen, dass die Einsatzqualität durchaus anspruchsvoll war.  

Einsatzstärkster Monat war der Oktober (172), einsatzschwächster der April (120).

Die 16. Stunde des Tages erforderte den höchsten (123 x) und die 5. Stunde des Tages den geringsten (22 x) Einsatz der Feuerwehr.

Das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Wache Süd war mit 733 Einsätzen am häufigsten gefordert.

Im Jahr 2017 wurden insgesamt 7 Personen mit Hilfe der Drehleiter gerettet.

33 (Vorjahr 24) Fahrzeugbrände und 146 weitere Brandeinsätze unterstreichen die hohen Anforderungen im letzten Jahr.

In 32 Fällen (Vorjahr 36) hieß das Einsatzstichwort Gefahrstoffaustritt.

259 x galt es Ölspuren oder Verkehrsstörungen zu beseitigen. Hierfür wurden rund 15 t (Vorjahr 30 t) Ölbindemittel eingesetzt.

Die Anzahl der Tierrettungen lag bei 205 und damit um 17 Einsätze höher als im Vorjahr.

Gewalt gegen Einsatzkräfte

Die Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt zu.

Eine Anfang 2018 veröffentliche Studie beschäftigte sich mit Gewaltübergriffen auf Einsatzkräfte der Feuerwehren und des Rettungsdienstes in NRW. Von 4.500 ausgewählten Einsatzkräften beteiligten sich 812 (das sind 18%) an einer Online-Befragung.  

26% der Befragten gaben an in den letzten 12 Monaten Opfer körperlicher Gewalt geworden zu sein. 92% wurden Opfer verbaler Gewalt.

Die Einsatzkräfte des Brandschutzes berichteten zu 2% von körperlichen und zu 36% von verbalen Übergriffen. Die Untersuchung hat gezeigt, dass die Übergriffe in Metropolstädten (> 500.000 Einwohner) doppelt so häufig vorkommen wie in Großstädten (100.000 – 500.000 Einwohner).

In durchschnittlich 44% der Fälle von Gewalt spielte eine erkennbare Alkoholisierung der Täter eine Rolle. 80% der betroffenen Einsatzkräfte meldeten die Übergriffe nicht.

Schlimme Zahlen, die Gott sei Dank hier für unsere Region (noch) nicht zutreffen. In den letzten 20 Jahren sind lediglich zwei Fälle körperlicher Gewalt gegen unsere Rettungskräfte bekannt geworden.

Verfügbarkeit von ehrenamtlichen Einsatzkräften

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Im Rahmen der Datenerhebung für die Brandschutzbedarfsplanung erfolgte auch für 2017 eine Auswertung der zeitkritischen Einsätze.

Hierbei wurde besonders die Verfügbarkeit der Freiwilligen Feuerwehr in der Arbeits- und Freizeit ausgewertet. Es wurden alle zeitkritischen Einsätze überprüft, bei denen Einsatzkräfte tatsächlich vor Ort waren.

In 231 Fällen waren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr bei zeitkritischen Einsätzen vor Ort. Davon in 181 Fällen, dies sind 78% (-2%) mit einer taktischen Einheit Staffel bzw. Gruppe.

Während der Arbeitszeit gelang es bei 84 Einsätzen direkt vor Ort zu sein. Davon in 54 Fällen mit einer taktischen Einheit. Dies sind 64% der Fälle und damit 9% weniger als im Vorjahr.

Während der Freizeit war in 147 Fällen Personal der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort. In 127 Fällen mit einer taktischen Einheit. Dies entspricht einem Anteil von 86,4% und damit einer leichten Steigerung um 0,2%.

Im Durchschnitt stehen während der Arbeitszeit 6,5 (Vorjahr 8) und damit 1,5 weniger als im Vorjahr, und während der Freizeit 9,3 (Vorjahr 8) Feuerwehrleute in den Einheiten zur Verfügung.

Erfreulich ist hierbei, dass während der Arbeitszeit im Mittel 4 (Vorjahr 5) und in der Freizeit 6 Atemschutzgeräteträger zur Verfügung stehen. Damit sind knapp 64% des Einsatzpersonals Atemschutzgeräteträger. Auch dies zeigt deutlich, wie wichtig unsere eigene bedarfsgerechte Atemschutzausbildung für unseren Einsatzerfolg ist.

Menschenrettungen

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Im letzten Jahr wurden 14 (Vorjahr 27) Menschen bei Bränden und 112 (Vorjahr 152) Menschen bei Unfällen von der Feuerwehr Paderborn gerettet.

Im Rahmen von Brandeinsätzen mussten 9 Personen und im Rahmen von Hilfeleistungseinsätzen 148 Personen von unserem Rettungsdienst medizinisch versorgt und anschließend in ein Krankenhaus transportiert werden.   

Erfreulich ist, dass im letzten Jahr keinen Brandtoten in der Stadt Paderborn zu beklagen gab. Bei insgesamt 24 Menschen (Vorjahr 18) kam unsere Hilfe im Rahmen von Hilfeleistungseinsätzen leider zu spät.

Einsatzentwicklung Rettungsdienst

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Im Jahr 2017 sind die Einsatzzahlen des Rettungsdienstes leicht angestiegen.

Mit 4.336 Einsätzen (+110) hatte der 1. KTW der Wache Nord die höchste Einsatzbelastung. Dies entspricht einem durchschnittlichen Einsatzaufkommen von knapp 12 Einsätzen täglich.

Das durchschnittliche Einsatzaufkommen für die Notfallrettung liegt bei knapp 42 Einsätzen täglich. Im Mittel ist täglich fast 17 x der Einsatz eines Notarztes der Paderborner Krankenhäuser erforderlich.

Rund 29 Krankentransporte sind durchschnittlich jeden Tag vom städtischen Rettungsdienst durchzuführen. Damit wird mehr als 87 x (Vorjahr 86) am Tag ein Rettungsdienstfahrzeug der Paderborner Feuerwehr alarmiert.

Einsatzverteilung der Rettungswachen

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Mit insgesamt 7.166 Einsätzen ist die Rettungswache Süd die höchst belastete Rettungswache kreisweit. Die Einsatzsteigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt hier 2,1%. Die größte Einsatzsteigerung hatte die Rettungswache Nord mit 2,7% zu verzeichnen.

Damit sind die drei Paderborner Rettungswachen die am stärksten frequentierten Wachen kreisweit!

2.023 (Vorjahr 1.759) Einsätze in den drei Rettungswachbereichen der Stadt Paderborn konnten nicht mit regulär besetzten Rettungswagen aus dem eigenen Wachbereich bedient werden. 918 (VJ 865) und damit mehr 45% fielen in den Bereich der Rettungswache Nord.

Ehrungen

© Feuerwehr PaderbornEhrungen des Landes Nordrhein Westfalen für 25 und 35 Jahre pflichtbewusste und treue ausübung des Feuerwehrdienstes.
© Feuerwehr PaderbornEhrungen de Verbands der Feuerwehren (VdF) für 50 und 60 Jahre.
© Feuerwehr PaderbornFabrice Collin aus Le Mans (Frankreich) wurde das Paderborner Feuerwehrehrenkreuz in silber verliehen.

Schlussbemerkung

In Anlehnung an das Lied der Höhner „Ohne Dich geht es nicht!“ möchte ich meinen Dank allen Frauen und Männern in den unterschiedlichsten Abteilungen, die auch im letzten Jahr wieder großartiges geleistet haben, aussprechen. Jeder von Euch an seinem Platz ist ein wichtiger Garant für die Funktionsfähigkeit unserer Feuerwehr.

Ich danke ganz herzlich 956 Frauen und Männern unserer Feuerwehr für ihren Einsatz im letzten Jahr. Diesen Dank verbinden wir in der Wehrführung mit der Hoffnung, dass wir auch 2018 auf Eure großartige Unterstützung bauen können. Wir haben zwar viel bewegt und erlebt, aber wir müssen uns auch in Zukunft mit ungeminderter Motivation unseren vielfältigen Aufgaben stellen.

Wir haben auch im zurückliegenden Jahr auf allen Ebenen hart gearbeitet. Allen Frauen und Männern unserer Feuerwehr gebührt hierfür mein Dank und meine Anerkennung!

Ralf Schmitz - Leiter der Feuerwehr