Gemeldeter Geschossbrand
Am Mittwoch, den 27.01.2021 rückte die Feuerwehr Paderborn gegen 11:30 Uhr zu einem gemeldeten Geschossbrand eines Mehrparteienhauses am Österreicher Weg aus.
An der Einsatzstelle bot sich den Einsatzkräften das Bild eines Mehrparteienhauses, aus dessen Erdgeschosswohnung im Hochparterre eine starke Rauchentwicklung über Fensteröffnungen drang.
Die Fensterscheiben zweier Räumen mussten unter hohem plötzlichen Druck geborsten und aus ihrer Laibung gerissen worden sein, sodass sogar Mauersteine des Verblendmauerwerks aus den Fugen gelöst worden waren.
Mit Eintreffen von Feuerwehr und Rettungsdienst hatten sich einige Bewohner des Gebäudes selbst ins Freie gerettet und meldeten den Einsatzkräften, dass vermutlich keine Personen mehr im Gebäude seien und die übrigen Bewohner ihrer Arbeit extern nachgingen.
Trotz dieser Ersteinschätzung ging ein unter Umluft unabhängigem Atemschutz ausgerüsteter Angriffstrupp der Feuerwehr in die Brandwohnung vor, um nach eventuell vermissten Personen zu suchen und eine Brandbekämpfung vorzunehmen.
Glücklicher weise konnte der Trupp wenige Minuten später die entwarnende Rückmeldung geben, dass sich keine Person mehr in der Brandwohnung befand.
Während die Feuerwehr den Brand bekämpfte und von außen die verwaisten Wohnungen über eine Drehleiter und tragbare Leitern der Feuerwehr auf eine eventuelle Verrauchung und Anwesenheit von Personen kontrollierte, erfasste der Rettungsdienst die Personalien der anwesenden Bewohner, um Rückschlüsse auf Vermisste zu ziehen. Schließlich konnte man zu dem Schluss gelangen, dass keine Wohnungen noch zusätzlich gewaltsam durch die Feuerwehr geöffnet werden mussten, um nach Personen zu suchen.
Nachdem der Brand schnell gelöscht werden konnte, wurde die Wohnung mit Hilfe eines Hochleistungslüfters entraucht und belüftet. Im laufenden Einsatz kehrte schließlich auch die Bewohnerin der Brandwohnung nach Hause zurück und musste sichtlich geschockt zusammen mit den anderen Hausbewohnern bis zum Eintreffen zweier Notfallseelsorgerinnen rettungsdienstlich betreut werden.
Obwohl nach ersten Einschätzungen eine schlagartige Durchzündung der vermutlich vollständig mit brennbarem Brandrauch gefüllten Wohnung die Ursache für die auch mechanischen Zerstörungen an dem Gebäude war, hatte dies eine Schildkröte der vollständig verrußten Wohnung heil überstanden und auch zwei Hunde einer benachbarten Wohnung waren mit dem Schrecken davongekommen.
Bis auf eine kleine Fingerverletzung eines Feuerwehrmannes kamen bei dem Einsatz keine weiteren Personen zu Schaden und konnten mit Ausnahme der Brandwohnung wieder in ihre „vier Wände“ zurückkehren.
Mit Abschluss der Einsatzmaßnahmen von Feuerwehr und Rettungsdienst übernahm die Polizei die Brandursachenermittlung.
Zu dem ca. 1,5-stündigen Einsatz rückten die hauptamtlichen Kräfte der beiden Wachen Nord und Süd unterstützt durch ehrenamtliche Einheiten der Kernstadtzüge „Stadtheide und Stadtmitte“ mit insgesamt ca. 42 Einsatzkräften aus.
Das Fahrzeugaufkommen an der Einsatzstelle belief sich zwischenzeitlich auf fünf Löschfahrzeuge, zwei Drehleitern, ein Kleineinsatzfahrzeug, ein Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Atemschutz“, zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie den Kommandowagen mit dem Leiter der Feuerwehr und den Einsatzleitwagen mit dem C-Dienst.
Einsatzleitung
Leitender Branddirektor Ralf Schmitz - A-Dienst
Pressebericht
Brandamtsrat Mirko Bursian - C-Dienst