Unruhiger Abend für die Feuerwehr Paderborn
Ausgelöster Heimrauchmelder in der Kilianstraße
Am Mittwoch, den 23.09.2020 wurde um 20:06 Uhr über den Notruf 112 der Leitstelle für den Feuerschutz und Rettungsdienst ein ausgelöster Heimrauchmelder mit einem wahrnehmbaren Brandgeruch in einem Mehrfamilienhaus der Kilianstraße gemeldet.
Aufgrund der vorliegenden Informationen wurden zu dieser Einsatzstelle die beiden hauptamtlichen Feuer- und Rettungswachen (FRW) Nord und Süd, die ehrenamtlichen Einheiten Stadtmitte und Stadtheide, der Einsatzführungsdienst mit dem A- und C-Dienst, sowie der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarzteinsatzfahrzeug alarmiert.
Nach der ersten Erkundung stellte sich heraus, dass eine, auf einer heißen Herdplatte stehende, Kunststoff-Warmhaltekanne geschmolzen war und somit eine leichte Verrauchung verursacht hatte.
Die Feuerwehr kontrollierte den Bereich mit einer Wärmebildkamera. Durch das eigenständige Lüften der Wohnung durch die Wohnungsinhaberin waren keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Ausgelöster Heimrauchmelder in der Gartenstraße
Gut 15 Minuten später wurde die Feuerwehr der Stadt Paderborn um 20:22 Uhr in die Gartenstraße im Ortsteil Elsen alarmiert.
Auch hier hatte in einem Mehrfamilienhaus ein Heimrauchmelder ausgelöst.
Im Treppenraum war Brandgeruch wahrnehmbar. Die zuerst an der Einsatzstelle eintreffende ehrenamtliche Einheit Elsen bereitete nach der Erkundung einen Löschangriff über den Treppenraum vor. Die Drehleiter der FRW Süd ging vor dem Gebäude in Stellung und kontrollierte die Fenster der betroffenen Wohnung im zweiten Obergeschoss.
Da nicht auszuschließen war, dass sich Personen noch in der Wohnung aufhalten konnten, wurde zur Türöffnung eine sogenannte Türramme eingesetzt.
Nach der gewaltsamen Öffnung der Wohnungstür und Kontrolle der Wohnung konnten keine Personen angetroffen werden.
Ursache für die Rauchentwicklung in der Wohnung war ein angebranntes Essen auf dem Herd. Die Wohnung wurde gelüftet.
Nach Abschluss der Einsatzmaßnahmen wurde die Einsatzstelle zur Wohnungssicherung an die Polizei übergeben.
An diesem Einsatz, der rund 1 Stunde dauerte, waren neben der ehrenamtlichen Einheit Elsen und der hauptamtlichen FRW Süd auch der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen beteiligt. Insgesamt rückten zu diesem Einsatz 24 Einsatzkräften aus.
Umgekippte Feldspritze am Ortsausgang Wewer
Um 22:27 Uhr wurde die Feuerwehr der Stadt Paderborn in den Ortsteil Wewer alarmiert. Am Ortsausgang zwischen Wewer und Alfen war eine mit Glyphosat beladene Feldspritze bei der Ausfahrt von einem Feld auf eine Landstraße mit einem Rad in eine Erdvertiefung geraten und dabei umgekippt. Dabei trat das Wasser-Glyphosat-Gemisch in geringen Mengen aus und floss ins Erdreich.
Anfänglich wurden zu diesem Einsatz die hauptamtlichen Kräfte mit einem Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF) und einem Kleineinsatzfahrzeug (KEF), sowie die ehrenamtliche Einheit Wewer mit einem weiteren HLF alarmiert.
Aufgrund weiterer Erkenntnisse wurden noch während der Anfahrt weitere Kräfte nachalarmiert, so dass zu diesem Einsatz zusätzlich der Einsatzführungsdienst (CDienst), der Abrollbehälter Gefahrgut (AB-G), das HLF der FRW Nord und der Rettungsdienst mit einem Rettungswagen (RTW) und einem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) ausrückten.
Die Einsatzstelle wurde durch die Feuerwehr gegen den fließenden Verkehr abgesichert und ausgeleuchtet. Das ausfließende Glyphosat wurde aufgefangen und somit eine Ausbreitung verhindert.
Durch vorherrschende Verwindungskräfte zwischen Feldspritze und Schlepper musste der Schlepper im Bereich der Hinterräder unterbaut werden, um ein unkontrolliertes Absacken des Schleppers zu verhindern.
Der Eigentümer des Gespanns pumpte nach umfangreichen Demontagearbeiten das Glyphosat-Wasser-Gemisch mit eigenen Mitteln in eine Ersatz-Feldspritze um und richtete die umgestürzte Feldspritze anschließend wieder auf.
Durch den Eintritt des Pflanzenschutzmittels in das Erdreich wurde die Untere Wasserbehörde hinzugezogen.
Insgesamt war die Feuerwehr der Stadt Paderborn und der Rettungsdienst mit rund 30 Einsatzkräften vor Ort.
Die Einsatzmaßnahmen konnten um 1:50 Uhr beendet werden.
Einsatzleitung
Brandamtmann Christoph Schlünz - C-Dienst
Pressebericht
Brandamtmann Christoph Schlünz - C-Dienst