Ostwestfalen-Lippe wird erste digitale Modellregion in Nordrhein-Westfalen
Stadt Paderborn übernimmt die Rolle der Leitkommune
Ostwestfalen-Lippe wird die erste digitale Modellregion in Nordrhein-Westfalen mit der Stadt Paderborn als Leitkommune: Diese erfreuliche Nachricht verkündete NRWs Wirtschafts- und Digitalminister, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, während einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt am Dienstagnachmittag.
„Wir freuen uns, dass das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie Ostwestfalen-Lippe als innovative Region mit dem Start des Projekts ‚Digitale Modellkommune in NRW‘ in den Fokus genommen hat“, sagt Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. „Die Zusammenarbeit aller Akteure hier vor Ort ist bereits sehr eng und hat sich langjährig bewährt. Wir sind uns einig, dass uns die Digitalisierung vor eine große Herausforderung stellt. Die Bezirksregierung Detmold wird mit allen Kooperationspartnern für dieses Projekt eng zusammenarbeiten, um Ostwestfalen-Lippe zu einer starken Modellregion für Digitalisierung zu machen.“
Als ein Vorbild für Modellkommunen intelligenter und vernetzter Städte diente der bundesweite Wettbewerb „Digitale Stadt“ des Bitkom und des Deutschen Städteund Gemeindebundes. Bei diesem Wettbewerb hatte sich Paderborn beworben und als einzige Stadt in NRW das Finale erreicht.
„Auf den intensiven Erfahrungen aus dem bundesweiten Wettbewerb ‚Digitale Stadt‘ aufbauend übernimmt Paderborn gerne die Rolle und Verantwortung der Leitkommune für die Region. Wir greifen auf ein tragfähiges Konzept und zukunftsweisende Projektideen zurück und knüpfen an die positiven Gespräche mit den zahlreichen Unterstützern aus unserer Stadt und Region an“, sagt Bürgermeister Michael Dreier. Die digitale Modellregion Ostwestfalen-Lippe mit dem Lead-Standort Paderborn werde zeigen, wie die Digitalisierung in der Verwaltung, in Stadt und Region zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gelingen könne und durch einen offenen Transfer weitere Kommunen von den gewonnenen Erkenntnissen in der Modellregion profitieren können.
In der digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe arbeitet die Stadt eng zusammen mit dem Kreis Paderborn, der kreisangehörigen Stadt Delbrück, der kreisfreien Stadt Bielefeld sowie der Bezirksregierung Detmold. Delbrücks Bürgermeister Werner Peitz sagt: „Wir sind stolz darauf, dass der Stadt Delbrück das Vertrauen ausgesprochen wurde, die digitale Modellregion Ostwestfalen-Lippe - gemeinsam mit den anderen Projektpartnern - verantwortlich mitzugestalten. Gern nehmen wir diese Herausforderung an. Das Thema Digitalisierung ist eines der zentralen Themen unserer Zeit, das auf alle Lebensbereiche ausstrahlt und unsere Region und somit auch ,Delbrück - zehn Orte eine Stadt‘ fit für die Zukunft macht.“
In den Verwaltungen sollen Projekte wie das digitale Bürgeramt und das digitale Gewerbeamt realisiert und Themen wie E-Payment, elektronische Signatur und die elektronische Akte vorangebracht werden. Manfred Müller, Landrat des Kreises Paderborn, sagt: „Verwaltungen in diesen Tagen haben sich längst als Dienstleister definiert. Die Digitalisierung ist die konsequente Fortsetzung dieses Servicegedankens. Dem Kreis Paderborn kommt in dem Projekt auch die Funktion zu, dieses Digitalisierungsprogramm in alle weiteren Städte und Gemeinden des Kreises auszurollen.“
Aber auch innovative digitale Lösungen in anderen Lebensbereichen wie Mobilität, Handel und Gesundheit sollen umgesetzt werden. Für innovative Geschäftsmodelle mit vorhandenen Daten spielt die kreative Gründerszene eine wichtige Rolle. Eine enge Kooperation mit der „garage33“ in Paderborn, der „founders foundation“ in Bielefeld oder auch „Denkwerk“ in Herford wird ebenso angestrebt wie mit dem Spitzencluster it’s OWL.
Vision des gesamten Projekts, für das noch in diesem Jahr vier weitere Modellkommunen in NRW bestimmt werden sollen, ist die Entwicklung digitaler Städte, in denen innovative Projekte des E-Governments und der digitalen Stadtentwicklung erprobt werden sollen.
Die digitale Modellregion OWL sowie die Referenzkommunen werden in den kommenden drei Jahren vom Land mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag unterstützt. Ziel ist die Ergänzung dieser Mittel durch eine Kofinanzierung der privaten Wirtschaft in gleicher Höhe.