LoRaWAN in der Stadt Delbrück: Zehn Orte, ein Netz!

Die Stadt Delbrück verdichtet ihr IoT-Netz

© Stadt DelbrückGatewaymontage auf der Gesamtschule Delbrück durch Elektroniker Dominik Peitz. Er prüft auf dem Laptop, ob das Gateway online ist.

Seit Januar 2020 arbeitet die Stadt Delbrück im Förderprojekt „LoRaWAN 2.0“ daran, ihr IoT-Netz (Internet of Things) auszubauen und die im Pilotprojekt erfolgreich erprobten Anwendungsfälle flächendeckend auszurollen. In dem vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW (MWIDE) geförderten Pilotprojekt wurde bereits ein rudimentäres LoRaWAN-Funknetz (Long Range Wide Area Network) mit drei sogenannten Gateways aufgebaut. Die Gateways empfangen die Daten von den im Stadtgebiet verteilen LoRaWAN-Sensoren und leiten sie sicher an einen Netzwerkserver weiter. Von dort werden die Daten visuell aufbereitet und stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur weiteren Analyse und Verarbeitung zur Verfügung.

Im seit Januar 2020 laufenden Folgeprojekt LoRaWAN 2.0 wurden nun weitere zehn LoRaWAN-Gateways auf städtischen Liegenschaften installiert, um das vorhandene Netz zu verdichten. Aktuell befindet sich in jedem Ortsteil mindestens ein Gateway. Der Ausbau des IoT-Netzes ist erforderlich, um die ausgewählten 25 Anwendungsfälle ausrollen zu können. Einige der zu erweiternden beziehungsweise zu implementierenden Anwendungsfälle sind:

  • Pumpwerküberwachung: Alarmierung bei Anlagendefekten und Anomalien, Vermeidung von Schäden durch nicht gemeldete Fehler
  • Grundwasserpegelmessung: Automatisierung einer bisher zeitaufwändigen händischen Messung
  • Leckageerkennung: Erkennung von Leckagen und automatisiertes Beenden der Wasserzufuhr (Einsatzbereich: Sporthallen, aufgrund der teuren Böden)
  • Energiemonitoring: Verbrauchstransparenz (Wasser, Strom, Öl, Heizung), Kostentransparenz, Wegfall aufwändiger Ablesung, Einsparpotentiale
  • automatisierte Steuerung von Oberlichtern: bedarfsgerechtes, automatisches Lüften
  • Gebäudeüberwachung: Erhöhung der Sicherheit, Vermeidung von unbefugten Zutritten und Schäden, Vermeidung von Schimmelbildung
  • Überwachung von Rettungswegen: automatisierte Alarmierung bei Belegung von Flucht- und Rettungswegen

Um das IoT-Netz aufzubauen und die Anwendungsfälle umzusetzen, wurde eigens Fachpersonal eingestellt. Dominik Peitz ist Elektroniker und gebürtiger Delbrücker. Seine Stelle im Projekt wird ebenfalls zum Großteil durch die Förderung getragen.

„Das LoRaWAN-Projekt der Stadt Delbrück ist für mich sehr spannend, da es sich beim Long Range Wide Area Network um eine recht neuartige Technologie handelt, die nahezu unzählige Anwendungsfelder bietet. Um die 25 Delbrücker Anwendungsfälle flächendeckend ausrollen zu können, haben wir das Funknetz nun verdichtet. Fast jedes LoRaWAN-Gateway ist an einem sechs Meter langen Teleskopmast montiert, um die Reichweite zu verbessern. So werden auch die Randbereiche und Kellerräume mit ausgeleuchtet.“ erklärt Dominik Peitz.

Weiteres Vorgehen:

Im Anschluss an die Installation und Inbetriebnahme der Gateways wird in Kürze ein Netzabdeckungstest durchgeführt. Ergebnis dieses Tests ist eine Netzabdeckungskarte, die aufzeigt, an welchen Stellen im Stadtgebiet das Netz welche Stärke aufweist. Auf dieser Basis können Nachverdichtungen durch die Installation weiterer LoRaWAN-Gateways vorgenommen werden. Die Netzabdeckungskarte wird auf der Homepage der Stadt Delbrück veröffentlicht werden.