Große Smart-City-Studie zu IoT-Infrastrukturen in acht deutschen Städten
Der Ladesäulenparkplatz, der meldet, wenn er frei ist, die Straßenbeleuchtung, die mit farbigem Licht eine Gefahrenstelle markiert, oder der Bus, der fährt, wenn er benötigt wird: Intelligente Anwendungen können den Aufenthalt in der Stadt komfortabler, effizienter und sicherer machen. Insbesondere die Hauptstädte weltweit sind Vorreiter, wenn es um Smart City geht. Weniger im Fokus und oft finanziell und personell knapper aufgestellt sind Städte, die nicht als nationale oder internationale Schwergewichte wahrgenommen werden, die aber im Zuge einer modernen und innovativen Stadtentwicklung ihre Infrastruktur mit Internet of Things (IoT)-Anwendungen ausstatten. Davon können EinwohnerInnen, BesucherInnen und die regionale Wirtschaft profitieren. Wie in anderen Bereichen der Digitalisierung ist auch hier die Informationssicherheit ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Im Frühjahr 2020 startete im Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Studie „SMIoTI (Secure Municipal Internet of Things Infrastructures)“. Gemeinsam mit vier am BMI-Modellprojekt Smart Cities teilnehmenden Städten (Öffnet in einem neuen Tab) - Haßfurt, Kaiserslautern, Solingen und Wolfsburg -- analysiert das BSI bereits bestehende Smart-City-Projekte im Hinblick auf deren Informationssicherheit. Gleichzeitig begleitet das BSI in einem weiterführenden Schritt der Studie vier weitere Städte von Beginn an bei der Entwicklung ihrer Smart City-Infrastrukturen. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Handlungsempfehlungen zur IT-Sicherheit für Digitalisierungsprojekte weiterer Städte weiterzugeben. So werden die Ergebnisse für zukünftige kommunale IoT-Projekte nutzbar gemacht. Die Studie wird bis in die zweite Jahreshälfte 2021 andauern.
„Ich freue mich sehr und bin den Städten Haßfurt, Kaiserslautern, Solingen und Wolfsburg dankbar, dass sie unseren Expertinnen und Experten alle Informationen zu ihren innovativen IoT-Projekten zur Verfügung stellen. Delbrück, Dresden, Paderborn und Ulm werden wir hingegen von Anfang an bei der Konzeptionierung und Umsetzung ihrer Projekte begleiten. Vielerorts stecken die Smart City-Infrastrukturen noch in den Kinderschuhen. Daraus ziehen wir nun einen Vorteil: Wir können sehr früh Informationssicherheit für Smart Cities mitgestalten. Als Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes wollen wir mit Hilfe dieser Studie Maßnahmen und Handlungsempfehlungen als Basis für zukünftige Standards entwickeln und so die Informationssicherheit kommunaler IoT-Infrastrukturen in ganz Deutschland mitgestalten“, so BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Für die Stadt Delbrück, Bürgermeister Werner Peitz:
„Delbrück freut sich über die Zusammenarbeit mit dem BSI und darüber, eine von vier Städten deutschlandweit zu sein, die im Rahmen des IoT-Projektes begleitet wird. Ein Schritt in die richtige Richtung, um unsere Stadt effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher zu gestalten und eine zusätzliche Sicherheit für die städtischen Anwendungsfelder zu schaffen.“
Für die Stadt Dresden, Oberbürgermeister Dirk Hilbert:
„Die Landeshauptstadt Dresden entwickelt sich mit „MAtchUP“, dem europäischen Leitprojekt zur nachhaltigen Stadtentwicklung, zu einer der führenden Smart Cities. Im Bereich Energie gehen wir mit Smart Meter Gateways, adaptiver Straßenbeleuchtung und einer Gebäudeleitzentrale voran. Den Mobilitätssektor stärken wir mit intermodalen Mobilitätspunkten und Ladeinfrastruktur mit Reservierungsfunktion. Hier greifen wir auf eine Vielzahl von Sensoren und Kommunikationstechnologien wie NB-IOT, 5G oder LoRaWAN zurück, um die ermittelten Daten zentral an die städtische Urban City Plattform zu senden und Dritten zur Auswertung oder Steuerung zur Verfügung zu stellen. Genau hier spielt die Informationssicherheit eine immer größere Rolle. Deshalb ist es für uns sehr wichtig, gemeinsam mit dem BSI und den Projektpartnern die Risiken der kommunalen Infrastruktur zu untersuchen und einzugrenzen.“
Mehr über das Projekt in Dresden: www.dresden.de/matchup (Öffnet in einem neuen Tab)
Für die Stadt Haßfurt, Erster Bürgermeister Günther Werner:
„Datensicherheit ist ein Thema, welches immer größere Bedeutung erlangt. Aus diesem Grund freue ich mich, dass uns das BSI in unserem Smart City Prozess und dem Thema Internet of Things unterstützt. So können von Anfang an Befürchtungen aller Beteiligten begegnet werden.“
Mehr über das Projekt in Haßfurt: https://www.smartcityhassfurt.de (Öffnet in einem neuen Tab)/ und https://www.stwhas.de/stadtwerk/projekte/forschungsprojekte/ (Öffnet in einem neuen Tab)
Für die Stadt Kaiserslautern, Oberbürgermeister Dr. Klaus Weichel:
„In der „Herzlich Digitalen“ Stadt Kaiserslautern, in der immer mehr IoT-Anwendungen im Einsatz sind, kommt Verlässlichkeit im Sinne von Cyber-Security eine steigende Bedeutung zu. Komplette Infrastrukturen müssen gegen Eindringlinge abgesichert werden. Als konkretes IoT-Projekt zur Identifikation von Cyber-Security-Herausforderungen stellen wir unser Projekt „Smarte Lichtmasten: Sicherheit durch Beleuchtung“ mit einer konkreten Pilotimplementierung am Fauthweg in Kaiserslautern zur Verfügung. Mit diesem Projekt soll das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt bei Nacht, schlechten Wetterverhältnissen oder Gefahrensituationen durch angepasste Beleuchtung erhöht werden. Damit wollen wir die Vorreiterrolle Kaiserslauterns in der Digitalisierung weiter ausbauen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in dieses wichtige Zukunftsthema weiter erhöhen.“
Mehr über das Projekt in Kaiserslautern: https://www.herzlich-digital.de/smart-city-lights-plattform/ (Öffnet in einem neuen Tab)
Für die Stadt Paderborn, Bürgermeister Michael Dreier:
„Wir freuen uns, dass wir bereits zum Beginn der Entwicklung unserer Datenplattform in Paderborn die Experten des Projektteams des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik an unserer Seite haben. So können wir den besonderen Fokus auf die Themen Datensouveränität und Datensicherheit legen, die für Paderborn ohnehin eine besondere Bedeutung haben.“
Für die Stadt Solingen, Oberbürgermeister Tim Kurzbach:
„Ich bin glücklich und stolz, dass Solingen zu den ersten Smart City Modellprojekten des Bundes gehört. Obwohl wir bekanntermaßen wenig Geld in der Stadtkasse haben, investieren wir als wachsende Stadt seit Jahren kräftig in den Ausbau der digitalen Infrastruktur und konnten bereits Erfahrung mit verschiedenen Sensoren für Wetter, Umwelt oder Parkplätze machen. Die Zusammenarbeit mit dem BSI ist ein wesentlicher Baustein, die Informationssicherheit der Smart City-Infrastruktur von Anfang an mitzudenken.“
Mehr über das Projekt in Solingen: https://www.solingen.de/de/inhalt/solingen.digital/ (Öffnet in einem neuen Tab)
Für die Stadt Ulm, Oberbürgermeister Gunter Czisch:
„In Ulm gehen wir die Themen der Zeit seit jeher selbstbewusst und verantwortungsvoll an – und das heißt, dass wir schon während dieses Projektes Erkenntnisse sammeln und aufgreifen wollen. Wir bestimmen, wer auf welche Sensorendaten zugreifen darf und welche Dienste angeboten werden. Der digitale Wandel muss uns dann keine Angst machen.“
Mehr über das Projekt in Ulm: https://www.ulm.de/leben-in-ulm/digitale-stadt (Öffnet in einem neuen Tab)
Für die Stadt Wolfsburg, Erster Stadtrat Dennis Weilmann:
„Ich freue mich, dass nachdem wir bereits im vergangenen Jahr Smart City Modellstadt des BMI geworden sind, einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg in die digitale Zukunft machen werden. In Wolfsburg haben wir bereits seit einigen Jahren eine offene digitale Plattform basierend auf Open Source – diese Plattform gilt es für IoT-Anwendungen und als Fundament der Smart City Modellstadt Wolfsburg weiter auszubauen. Daher freuen wir uns sehr auf den gemeinsamen Austausch mit Expert*innen des BSI und den anderen Städten zu Themen wie Data Security und IoT-Infrastruktur.“