Pläne für Gestaltung städtischer Grünflächen in der City vorgestellt
Gartendenkmal und Geisselscher Garten: Großes Interesse an Infoveranstaltung der Stadt Paderborn
Freitag, 04. April 2025 | Stadt Paderborn - Unter dem Tornado Emmelinde im Mai 2022 haben das Gartendenkmal Westliches Paderquellgebiet und der Geisselsche Garten in der Paderborner Innenstadt erheblichen Schaden erlitten. Rund drei Jahre später sind die Planungen zur nachhaltigen Wiederherstellung und Aufwertung der beiden städtischen Flächen auf der Zielgeraden. Die ersten Bauarbeiten sollen im Sommer starten. Auf Einladung des Stadtmuseums und in Kooperation mit dem Verein „Freunde der Pader“ stellten Jessica Schütte und Stefan Buschmeier vom Amt für Umweltschutz und Grünflächen die Pläne am Donnerstag bei einer öffentlichen Infoveranstaltung vor, die auf große Resonanz stieß.
Zu Beginn steuerte Dr. Andreas Neuwöhner, wissenschaftlicher Mitarbeiter der städtischen Museen, einen Einstieg in die Thematik aus historischer Sicht bei. Auch die Technische Beigeordnete der Stadt, Claudia Warnecke, lenkte den Blick auf die beiden Grünanlagen, „die eine hohe Bedeutung für die Menschen in der Stadt haben“ und deren Charakter der Tornado sehr stark beeinträchtigt habe.
„Das Westliche Paderquellgebiet, bei dem es sich um ein eingetragenes Gartendenkmal aus den 1950er-Jahren handelt, soll nicht nur rekonstruiert, sondern auch aufgewertet werden“, informierte Amtsleiterin Jessica Schütte. Hierfür musste jeder Schritt mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Paderborn sowie mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe abgestimmt werden. „Wir haben uns Gedanken gemacht über die Vegetation, die Geländemodellierung, das Wegesystem, die Beleuchtung und auch den Spielbereich“, erklärte Schütte.
So sieht die Planung mit Blick auf neue Baumpflanzungen vor, die Grundstruktur aus den Plänen der 1950er-Jahre herzustellen. „Die Standortvoraussetzungen sind heute aber natürlich andere, sodass wir unter anderem auf klimaangepasste Alternativen setzen“, verdeutlichte Sachgebietsleiter Stefan Buschmeier. Es werde beispielsweise eine dem Tornado zum Opfer gefallene weißblühende Kastanie im nördlichen Bereich der 20.000 Quadratmeter umfassenden Grünfläche durch eine rotblühende Kastanie ersetzt, da letztere kaum von Miniermotten befallen werde.
Eine prägnante Änderung ist die Auflösung des jetzigen Spielplatzes. „Stattdessen wird es fünf Spielpunkte geben, die sich besser in das Gesamtbild der Parkanlage einfügen“, erklärte Buschmeier. Im nördlichen Bereich wird es für Kleinkinder unter anderem eine Nestschaukel geben, weiter „unten“ vor der Grundschule St. Michael können die 6- bis 12-Jährigen ihre Kletterkünste unter Beweis stellen.
Die Wegebeläge im Gartendenkmal werden ebenfalls erneuert und das heutige Klinkerpflaster durch einen fugenlosen Belag ersetzt. Die früheren sogenannten Pilzkopfleuchten werden mit einem Äquivalent aus der heutigen Zeit wieder aufgegriffen. Der Nebenweg, der im Süden von der Bachstraße aus ins Paderquellgebiet führt und bauzeitlich nicht vorhanden war, wird zugunsten eines großen Grünraumes der Vergangenheit angehören. Außerdem sollen an der Wasserkunst sowie in der Nähe des Hotels „Zur Mühle“ neue Brücken entstehen, da die alten abgängig sind. Auch der Steg direkt unterhalb des Abdinghofes muss erneuert werden. Neue Treppenanlagen in Richtung Abdinghof sind ebenfalls geplant.
Im etwa 4.600 Quadratmeter großen Geisselschen Garten entsteht demnächst ein naturnaher Freiraum, der einen Kompromiss zwischen Nutzung und Naturschutz findet. „Der Geisselsche Garten wird einen völlig anderen Charakter bekommen als das Gartendenkmal“, sagte Jessica Schütte. „Insbesondere der ruhige, baumbestandene Ort der Erholung soll beibehalten werden.“ Ein Landschaftsarchitekturbüro aus Hannover überzeugte mit seiner Idee eines „geheimnisvollen Inselgartens“, in die auch Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung einflossen.
Die in Relikten noch erhaltene Mauer, mit der der Geisselsche Garten früher eingerahmt wurde, soll in Form einer etwa 1,2 Meter hohen Lehmstampfmauer auf der Seite der Stadtbibliothek aufgegriffen werden. Der Weg wird im nördlichen Teil des Gartens seinem heutigen Verlauf folgen und sich im Bereich der durch den Tornado zerstörten Fläche verzweigen. Dazwischen wird eine zentrale Lichtung entstehen, die ebenfalls schon einmal Teil des Geisselschen Gartens war. Zudem ist im Norden ein Aussichtspunkt geplant, der leicht über die Pader ragt und einen ganz neuen Blick auf die Fachwerkhäuser in der Straße Auf den Dielen bietet.
Außerdem wird ein Bereich der Dielenpader renaturiert werden. „Das Ufer soll abgeflacht und der Pader wieder mehr Raum gegeben werden“, informierte Stefan Buschmeier. Auch die ökologische Vielfalt werde mit der Renaturierung gefördert.
Der alte Baumbestand soll mit Blick auf die Vegetation erhalten bleiben. Zusätzlich sollen neue Bäume wie Buchen, Pappeln und Kirschen gepflanzt werden. Sukzessionsflächen, auf denen sich die Vegetation weitestgehend frei entfalten kann, sind ebenfalls geplant.
Für das Projekt „Geisselscher Garten“ stehen insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. In das Gesamtprojekt „Gartendenkmal Westliches Paderquellgebiet“ fließen rund 3,3 Millionen Euro. Diese Kosten sind jeweils förderfähig aus dem Förderprogramm „Sturmtief Emmelinde“ mit einer Förderquote bis zu 90 Prozent.
Über die im Sommer startenden Baumaßnahmen und mögliche Beeinträchtigungen wird die Stadt Paderborn rechtzeitig informieren. Weitere Informationen gibt es dann zum Beispiel online unter www.paderborn.de.
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