Verleihung der Kulturnadel im Audienzsaal Schloß Neuhaus
Die Preisträger*innen Ann-Britta Dohle-Madrid, Harald Morsch und Klaus Hohmann bereichern die Kulturszene Paderborns
Donnerstag, 14. November 2024 | Stadt Paderborn - Um besonderes kulturelles Engagement zu ehren, zeichnet die Stadt Paderborn jährlich verdiente Persönlichkeiten mit der Kulturnadel aus. Aus 18 Vorschlägen in diesem Jahr wählte die vom Rat gebildete Jury aus Ratsmitgliedern, sachkundigen Bürgern und Vertretern der Kulturverwaltung drei Preisträger aus der regionalen Kulturlandschaft aus. Am Mittwoch, den 13. November, verlieh Bürgermeister Michael Dreier im Audienzsaal des Schlosses in Schloß Neuhaus die Kulturnadel an Ann-Britta Dohle-Madrid, Klaus Hohmann und Harald Morsch.
„Wir zeichnen heute drei herausragende Persönlichkeiten als Kulturbotschafter aus, die echte Vorbilder der Kultur in unserer Stadt sind. Sie haben Beachtliches geleistet“, unterstrich Dreier in seinem Grußwort an die Gäste und hob die Bedeutung des Preises hervor. „Die Kulturnadel ist eine Gelegenheit, um „Danke“ zu sagen sowohl für professionelles, als auch für ehrenamtliches Engagement“, so Dreier. Er dankte der Jury für ihre Arbeit, die er als „schönen Anlass und dennoch eine besondere Herausforderung“ bezeichnete.
Ann-Britta Dohle-Madrid wurde für ihr Engagement als Schauspielerin, Regisseurin, Kulturredakteurin und Theaterpädagogin geehrt. Ursprünglich aus dem Rheinland, lebt sie seit 1994 in Paderborn und ist heute aus der regionalen Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Neben ihrem Studium der Sozialen Arbeit hat sie sich über die Jahre als freiberufliche Theaterpädagogin und Vorstandsmitglied der Kulturwerkstatt einen Namen gemacht. Mit dem „Theater Exil“ entwickelt sie Stücke, die politische, soziale und künstlerische Themen vereinen. In ihrer Dankesrede erklärte Dohle-Madrid, dass sie vor allem das Verbindende der Kunst antreibe.
Die zweite Auszeichnung des Abends ging an Klaus Hohmann, Historiker und Lehrer, der sich um die Erforschung der Kulturgeschichte Paderborns verdient gemacht hat. Mit einer Vielzahl von Publikationen, Vorträgen und Forschungsprojekten zur Stadtgeschichte hat er ein enormes Wissen über Paderborn zusammengetragen. Er engagiert sich im Heimat- und Altertumsverein und unterstützt die Stadt mit seiner Expertise in Fragen der Stadtbildgestaltung. Seine Forschung umfasst sowohl das Bauwesen als auch die kulturellen Wurzeln der Stadt. Seine Verdienste für das kulturelle Gedächtnis Paderborns und sein Engagement für die Vermittlung von Kulturgeschichte sind unverkennbar.
Harald Morsch, als dritter Preisträger, dokumentiert und prägt seit über 40 Jahren die Kulturlandschaft Paderborns. Mit seinem Kultur- und Veranstaltungsmagazin „das HEFT“ hat er eine zentrale Plattform für die Kulturszene geschaffen, die selbst während der Corona-Pandemie Monat für Monat erschien und als Medium für den gesellschaftlichen Austausch diente. Neben seiner Rolle als Kulturförderer ist Morsch ein erfolgreicher Unternehmer in der Kreativwirtschaft und auch als Fotograf aktiv. Sein Projekt „Menschen meiner Stadt“ gilt als eindrucksvolle Dokumentation des Lebens und der Menschen in Paderborn. Der Kulturpreisträger Erwin Grosche brachte es auf den Punkt: „Man muss Menschen lieben, um solche Dokumente von ihnen zu schaffen.“
Die Laudatio gestaltete Tanja Keck, gelernte Kunsthistorikerin, als Rundgang durch eine virtuelle Ausstellung. Tanja Keck war von 2021 bis 2023 Volontärin in den Städtischen Museen und Galerien Paderborn und arbeitet nun im Max Ernst Museum in Brühl. Als es um die Frage ging, wer die Laudatio halten könnte, fiel die Wahl auf sie, weil sie sich in der Zeit in Paderborn wirklich auf diese Stadt eingelassen hat und weil sie für ihre wortgewandten und informativen Führungen bei Gästen und Kollegen bekannt geworden ist. Ihr Fazit: „Die drei Geehrten zeigen uns allen, wie wichtig es ist, auch Unbequemes auszuhalten oder sogar herauszufordern. Sie setzen sich nicht nur für die Dinge ein, bei denen Beifall garantiert ist, denn sie glauben an die Sache und das Größere ihrer Arbeit.“
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