Bevölkerungswachstum der Stadt Paderborn im Jahr 2023

Das Bevölkerungswachstum hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verlangsamt

© Stadt PaderbornIm Jahr 2023 ist die Bevölkerung der Stadt Paderborn um 1.099 Personen oder 0,7 % angestiegen.

Freitag, 16. Februar 2024 | Stadt Paderborn - Im Jahr 2023 ist die Bevölkerung der Stadt Paderborn um 1.099 Personen oder 0,7 % angestiegen. Damit hat sich das Bevölkerungswachstum gegenüber dem Vorjahr deutlich verlangsamt. In 2022 war die Zahl um 2.491 Personen gewachsen. Die Bevölkerungszahl liegt jetzt bei 157.968 Einwohnerinnen und Einwohnern, die 150.000 wurden erstmals am 1. November 2016 überschritten.

Zum zweiten Mal nach 2022 weist die natürliche Bevölkerungsentwicklung ein negatives Ergebnis auf. Das ist für viele deutsche Großstädte der Normalfall, Paderborn war da bis 2021 eine der wenigen Ausnahmen. Dabei ist nicht nur die Geburtenzahl mit 1.357 Babys nochmals deutlich niedriger als im Vorjahr (2022 = 1.459) und liegt damit auch zum ersten Mal seit 2013 wieder unter 1.400 Neugeborenen Die Zahl der Sterbefälle hat mit 1.430 (Vorjahr = 1.553) den zweithöchsten Stand. Vor allem der März 2023 (141 Todesfälle) weist eine ungewöhnlich hohe Zahl an Sterbefällen auf. Aus Geburten und Sterbefällen ergibt sich ein natürlicher Saldo von -73 Personen (2022 = -94, 2021 = +176).

Die sogenannten Wanderungen führten diesmal alleine zu dem starken Bevölkerungswachstum. Dabei war die Zahl der 10.421 Zuzüge (2022: 10.895) nur knapp unter dem Vorjahresergebnis; sie lag zum fünften Mal in neun Jahren bei über 10.000 Zuzügen. Die Fortzugszahl war mit 9.358 Personen die höchste bisher in Paderborn verzeichnete (2022: 8.695). Lediglich in 2019 hatte sie bereits einmal über 9.000 Fälle gelegen (2019: 9.242). Durch Korrekturen und Nachmeldungen kamen im Saldo weitere 109 Personen hinzu. Zusammen ergibt sich damit ein Wanderungsgewinn von +1.172 Personen (2022 = + 2.585, 2021 = +972).

Die Bevölkerungsentwicklung hängt weiter stark mit dem Zuzug geflüchteter Menschen zusammen, auch aus der Ukraine. Wohnten am Jahresende 2022 2.069 Menschen aus der Ukraine in Paderborn so waren es am 31.12.2023 2.507 Personen.

Insgesamt leben zurzeit 23.862 Personen ohne deutschen Pass in Paderborn. Das sind 1.284 oder 5,7 % mehr als am Jahresende 2022. Damit hat sich der Zuwachs allerdings gegenüber dem Vorjahr auch mehr als halbiert. Der Anteil der Ausländer*innen an der Bevölkerung beträgt jetzt 15,1 % (2022 = 14,4 %). Ebenfalls deutlich gestiegen ist die Zahl der Mitbürger*innen aus der Türkei um 120 auf jetzt 2.053 Personen. Und auch aus Indien (+105, jetzt 842) und aus Afghanistan (+85, jetzt 815) sind 2023 viele Menschen neu zu uns gekommen. Am stärksten zurückgegangen ist Zahl der syrischen Mitbürger*innen (-30, jetzt 2.897 Personen).

Die Zahl der Menschen mit deutscher und einer weiteren Staatsangehörigkeit beträgt jetzt 25.324 Personen, das entspricht 16,0%. Dazu gehören auch die 12.919 Spätaussiedler. Damit leben in Paderborn 49.186 Personen mit Migrationshintergrund, entsprechend 31,1 %.

Den stärksten Zuwachs unter den Stadtteilen hatten in 2023 vor allem die Kernstadt (+768) und Schloß Neuhaus (+436). Den stärksten Rückgang musste Sande (-84) verzeichnen. Die anderen Ortsteile verzeichneten nur geringe Veränderungen: Benhausen (+17), Dahl (+9), Neuenbeken (+7), Marienloh (-16), Elsen (-18), Wewer (-20).

Während in 2022 noch alle Altersgruppen gewachsen waren ist die Entwicklung dieses mal wieder unterschiedlich. Am stärksten zugenommen hat die Altersgruppe der 65- bis 79-jährigen (+3,6 %). Hier wachsen momentan stärkere Jahrgänge hinein und schwache Jahrgänge heraus. Ebenfalls deutlich zugenommen haben die Altersgruppen der Jugendlichen von 14 bis 17 Jahren (+2,4 %) und der Kinder im Grundschulalter von 6 bis unter 10 Jahren (+2,3 %). Auch die Altersgruppen der Erwachsenen 30 und 45 Jahren (+1,9 %) und der Kinder im Kindergartenalter 3 bis unter 6 Jahren (+1,2 %) weisen noch Zuwächse auf. Deutlich geschrumpft ist durch zwei schwache Geburtsjahrgänge die Zahl der Kinder unter drei Jahren (-5,4 %). Alle anderen Altersgruppen verzeichnen nur geringe Veränderungen: die Zahl der über 80-jährigen ist tatsächlich sogar geschrumpft (-0,5 %). Hier wachsen in den nächsten Jahren sehr schwach besetzte Jahrgänge aus den letzten Kriegsjahren und den ersten Nachkriegsjahren des letzten Jahrhunderts hinein.

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