Deutscher Wetterdienst ehrt phänologischen Beobachter

Elmar Gerkens beobachtet seit über 25 Jahren die Pflanzenentwicklung

Mittwoch, 15. September 2010 | Stadt Paderborn - Elmar Gerkens ist für seine langjährige freiwillige Mitarbeit im phänologischen Beobachtungsdienst des Deutschen Wetterdienstes (DWD) geehrt worden. Für seine ehrenamtliche Tätigkeit verlieh Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, ihm eine Urkunde und die Wetterdienstplakette in Anerkennung wertvoller Mitarbeit und besonderer Leistungen für die Meteorologie. Die Auszeichnung wurde Elmar Gerkens in einer kleinen Feierstunde im Schloss Neuhaus von Brigitte Klante von der Außenstelle Geisenheim des Deutschen Wetterdienstes überreicht. Für die Stadt Paderborn gratulierte 1. Stellvertretender Bürgermeister Dietrich Honervogt und stellte die Bedeutung ehreramtlichen Engagements heraus. Elmar Gerkens, Forstwirtschaftsmeister i. R., arbeitet seit 1985 als phänologischer Beobachter in Paderborn-Schloß Neuhaus für den DWD. In diesem langen Zeitraum hat er mit viel Idealismus und Engagement 3640 Beobachtungsdaten notiert und an den Wetterdienst gemeldet. Der Deutsche Wetterdienst unterhält ein phänologisches Beobachtungsnetz mit ca. 1300 ehrenamtlichen Beobachtern im gesamten Bundesgebiet. Zusammen mit den 80 hauptamtlichen Stationen des DWD wird dadurch unter anderem die wetterdienstliche Beratung der Landwirtschaft sichergestellt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DWD beobachten die Entwicklung von wildwachsenden Pflanzen und Kulturpflanzen im Jahresablauf. Dies beginnt mit der Blüte der Haselnuss im Vorfrühling und endet mit dem Nadelfall der Lärche im Spätherbst. Das phänologische Beobachtungsprogramm umfasst 46 verschiedene Pflanzen. Insgesamt können in einem Jahr 167 Beobachtungen notiert und zum Jahresende an den DWD geschickt werden. In den letzten Jahren ist das Interesse breiter Bevölkerungsschichten und der Medien an Umweltproblemen stärker geworden. Lange bevor die Klimadiskussion in Gang kam, begannen freiwillige Helfer des Deutschen Wetterdienstes - die phänologischen Beobachter - die Auswirkungen des Klimas auf die Pflanzenentwicklung in der freien Natur zu beobachten und aufzuzeichnen. Da die Entwicklung der Pflanzen maßgeblich vom Klima gesteuert wird, lassen sich Klimaveränderungen anhand langer Datenreihen sehr gut erkennen. So beginnt beispielsweise der Frühling seit Ende der 80er Jahre häufig früher und die Winter werden wärmer. Dies kann man auch an den von Elmar Gerkens beobachteten Daten sehen. Neben der Klimaforschung ist die Landwirtschaft naturgemäß der Hauptnutznießer der phänologischen Beobachtungen. So werden mit Hilfe phänologischer Daten Modelle entwickelt, die den Verlauf von Pflanzenkrankheiten und –schädlingen vorhersagen. Diese agrarmeteorologischen Prognosen sind eine wichtige Beratungshilfe im Rahmen des Umwelt­schonenden Pflanzenbaus. Sie sollen verhindern, dass unsere Umwelt unnötig mit Pflanzenschutzmitteln belastet wird. Mit Hilfe phänologischer Daten werden noch viele weitere Prognosen erstellt. So gibt es auch spezielle Blühvorhersagen für Imker und Allergiker.

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