Durchgängigkeit

Erste Voraussetzung für eine durchgängige Infrastruktur, die an allen Schulen zur Verfügung steht, ist eine Vernetzung.

Erste Voraussetzung für eine durchgängige Infrastruktur, die an allen Schulen zur Verfügung steht, ist eine Vernetzung. Bereits ab 1998 wurden mit Hilfe der Universität im Rahmen der Initiative Paderborner Bildungsnetz die Schulen im Innenstadtbereich über das Ampelnetz der Stadt untereinander und mit der Gesellschaft für kommunale Datenverarbeitung vernetzt. Für Schulen außerhalb dieses Bereichs wurden eigene Verträge mit Dienstleistern abgeschlossen. Mittlerweile sind alle Schulen über private Dienstleister an das Internet angeschlossen.

Medienecken

Die Vernetzung innerhalb der einzelnen Schulen erfolgte nach Vorgaben der Landesregierung, die eine Ausstattung von Klassenräumen auch an weiterführenden Schulen mit Medienecken vorsahen. Dementsprechend sind alle Klassenräume an Grundschulen sowie der fünften und sechsten Klassen an Haupt-, Real-  und Gesamtschulen sowie Gymnasien ausgestattet. Darüber hinaus sind in allen weiterführenden Schulen nach Bedarf Computerräume eingerichtet.

Identität im Netz

Die durchgängige Infrastruktur der Lernstatt ermöglicht es, dass alle Beteiligten der Lernstatt in gewissem Sinne eine „Identität im Netz“ erhalten. Dies wird ermöglicht durch eine zentrale Benutzerverwaltung, bei der alle Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer einen individuellen Zugang zur Lernstatt erhalten. Dieser Zugang beinhaltet eine Benutzerkennung, die man vom Eintritt in die Lernstatt bis zum Verlassen behält – also von der 1. Klasse bis zum Schulabschluss bzw. vom Referendariat bis zum Ruhestand. Über diese Benutzerkennung ist die Nutzung aller Dienste der Lernstatt möglich. So besitzt also jeder eine eigene E-Mail-Adresse, aber auch einen eigenen Bereich zur Ablage von Dokumenten. Auch die Kooperation mit anderen wird auf diese Weise unterstützt. All dies bleibt sowohl beim Übergang in eine andere Klasse als auch beim Wechsel zu einer anderen Schule erhalten. Zum Jahresende finden jeweils Versetzungsläufe statt, bei denen die Rechte der Schüler zum Zugriff auf Klasseninhalte entsprechend umgesetzt werden.

Digitale Arbeitsräume

Ein besonderer Aspekt der Durchgängigkeit offenbarte sich jedoch erst im Betrieb, denn Schüler konnten zwar jederzeit an allen Lernorten auf Daten (Home-Verzeichnisse) zugreifen, doch die Lehrer als Landesbedienstete hatten keinen Anspruch auf die Ausstattung mit einem digitalen schulinternen Arbeitsplatz durch den kommunalen Träger. Daher wurde eine Dienste-Infrastruktur aufgebaut, die unter anderem den Zugriff auf alle benötigten Materialien ermöglicht und dabei zugleich den rechtlichen Anforderungen, wie beispielsweise denen des Datenschutzes, genügt. Durch entsprechende Server und Web-basierte Dienste wird so die durchgängige Nutzung an allen Lern- und Arbeitsorten ermöglicht.

Lernstatt im permanenten Wandel

Da die Anforderung der durchgängigen Verfügbarkeit bereits im Grundkonzept der Lernstatt verankert ist, konnten bislang auch neue Anforderungen, die zu Beginn des Projekts gar nicht absehbar waren, ohne Probleme aufgegriffen werden. Die Arbeit von Lehrern und Schülern, die an mehreren Standorten tätig sind – beispielsweise um Kooperationskurse durchzuführen oder weil aufgrund sinkender Schülerzahlen in einigen Schulen Zusammenlegungen notwendig geworden sind – kann ohne Probleme mit Hilfe der Lernstatt unterstützt werden. Ebenso konnten beispielsweise Terminkalender und Vertretungspläne, bei denen jeweils strikte Datenschutzregelungen zu beachten sind, so umgesetzt werden, dass diese Informationen auch zu Hause zugreifbar sind.