Ferdinandstraße- STEB saniert Regenwasserkanal bis August

Die gewählte Sanierungsmethode ist besonders schonend für die Oberfläche, da es sich um eine grabenlose Technik handelt, bei der der Straßenkörper und die Asphaltdecke intakt bleiben, so werden Beeinträchtigungen für die Anwohnenden und den Verkehr erheblich minimiert.

© Stadt PaderbornIm Rahmen der Sanierung wird eine mineralische Beschichtung auf die Innenseite des Kanals aufgetragen, bis eine Schichtdicke von 15 Millimetern erreicht ist.

Seit Jahresbeginn herrscht rege Aktivität unter der Ferdinandstraße im Riemekeviertel, wo ein bedeutender Regenwasserkanal einer umfassenden Sanierung unterzogen wird. Der Stadtentwässerungsbetrieb Paderborn (STEB) entdeckte im Rahmen der turnusgemäßen Kanaluntersuchungen unterschiedlich stark ausgeprägte Schadensbilder in dem Abschnitt. Diese reichten von Rissen und Infiltrationen – das Eindringen von Grundwasser in den Kanal – bis hin zu Betonkorrosion. Aufgrund dieser Befunde planten die Fachleute des STEB‘s eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme, die nunmehr umgesetzt wird.

Die gewählte Sanierungsmethode ist besonders schonend für die Oberfläche, da es sich um eine grabenlose Technik handelt, bei der der Straßenkörper und die Asphaltdecke intakt bleiben. Diese Vorgehensweise minimiert die Beeinträchtigungen für die Anwohnenden und den Verkehr erheblich, da nur jeweils kleine Bereiche um die Einstiegsstellen in die Kanalisation abgesperrt werden müssen.

Die Sanierung erstreckt sich über sechs Haltungen zwischen dem Vorplatz der Herz-Jesu-Kirche und dem Jahnplatz und umfasst eine Strecke von mehr als 650 Metern. Als Haltungen werden im Kanalwesen die Abschnitte einer Leitung zwischen zwei Schächten, an der Oberfläche erkennbar an den runden Schachtdeckeln, bezeichnet. 

Der Regenwasserkanal weist ein spezielles Ei-förmiges Profil mit einer Breite von einem Meter und einer Höhe von 1,75 Metern auf und wurde ursprünglich in den 1960er Jahren aus Beton gefertigt. Der Kanal transportiert das Regenwasser aus dem Bereich der Südstadt zwischen der Borchener Straße und der Husener Straße bis zur Einleitungsstelle in die Pader am Fürstenweg. Bei einem gewöhnlichen Bemessungsregen fließen in dem Kanal rund 5000 Liter pro Sekunde ab, was in etwa einem Drittel des Hochwasserabflusses der Pader entspricht.

Im Rahmen der Sanierung wird eine mineralische Beschichtung auf die Innenseite des Kanals aufgetragen, bis eine Schichtdicke von 15 Millimetern erreicht ist. Diese Beschichtung wird mithilfe einer Pumpe in etwa fünf Meter Tiefe gefördert und über eine Düse von einem Facharbeiter an der Kanalwand aufgebracht und im direkten Anschluss modelliert und geglättet. Auf diese Weise wird ausreichend Material aufgetragen, um die ursprünglichen Schäden zu beheben und den Kanal wieder dicht zu machen.

Diese nicht ganz alltägliche Sanierungsmaßnahme haben die Projektbeteiligten, bestehend aus dem Stadtentwässerungsbetrieb, dem begleitenden Ingenieurbüro agc-aqua geo consult GmbH und dem ausführenden Unternehmen Aarsleff Rohrsanierung GmbH, im vergangenen Juni zum Anlass genommen, die Maßnahme an einem gemeinsamen Baustellentag einem interessierten Fachpublikum näher vorzustellen. So haben sich circa 20 Fachleute die verschiedenen zur Anwendung gekommenen Sanierungsverfahren Abdichtungs-/Injektionstechniken demonstrieren und erläutern lassen.

Die Sanierungsmaßnahme mit einem Investitionsvolumen von rund 1,2 Millionen Euro soll nach dann etwa acht Monaten Bauzeit voraussichtlich im August abgeschlossen sein.

© Stadt PaderbornUndicht gewordener Regenwasserkanal unter der Ferdinandstraße