ROSE

von Martin Sherman

Veranstaltungsinformationen

ROSE

von Martin Sherman

Deutsch von Inka M. Paul

im Studio


"ROSE" von Martin Sherman ist das Stück der Stunde, obwohl es im Jahr 1999 spielt. Rose, eine 80jährige Jüdin, sitzt in ihrer Wohnung in Miami Shiv’a, die traditionelle jüdische Totenwache für nahe Angehörige. Wir erfahren zunächst nicht, um wen es sich bei der Verstorbenen handelt. Sie ist allein, aber die Geister ihrer Lebensgeschichte sind anwesend. Rose erzählt, dramatisch und mit feinem Humor, vom jiddischen Schtetl, vom Warschauer Ghetto, vom Verlust geliebter Menschen, von ihrer Fahrt auf der „Exodus“ nach Palästina und von ihrem Neuanfang in den USA. Und davon, wie ihre Kinder und Enkel sich in Israel an den verworrenen Fronten des Nahost-Konflikts positionieren müssen. Und schließlich auch, für wen sie Shiv’a sitzt. 

"ROSE" ist die Lebensgeschichte einer Jüdin im ausgehenden zwanzigsten Jahrhundert, die Geschichte einer Frau, die Witz, Humor, Weisheit, Geist, Gefühl und Lebenskraft in sich vereinigt. „Rose“ erzählt vom Untergang der jiddischen Kultur, von der Kluft zwischen liberalen und orthodoxen Israelis und von der Entfremdung zwischen Israelis und Juden aus der Diaspora in der „Alten Welt“. Rose überlebt als einzige in ihrer Familie den Holocaust und nimmt in Amerika tatkräftig am wirtschaftlichen Aufschwung teil. Doch ihr Sohn Abbie wandert nach Israel aus, und ausgerechnet sein Sohn wird eines Tages unter dem Einfluss ultraorthodoxer Siedler ein Palästinenser-Mädchen erschießen.