Die Paderborner Künstlerin Eva Wilczek (Jahrgang 1974) hat sich früher vorwiegend mit inszenierter Fotografie und Konzeptkunst beschäftigt. Nach einer langen Schaffenspause widmet sie sich nun der Malerei, wobei der starke Einfluss einiger Fotografen spürbar ist. Ihre Bilder aus der Serie „Gesichter/Frauen“ sind jetzt in einer Ausstellung zu sehen. In dieser Zeit, in der das Gesicht medial sehr in den Vordergrund gerückt wird und zu einer zunehmenden Bildskepsis geführt hat, sich viele Künstler vom Postulat der naturnachahmenden Ähnlichkeit lösen, versucht Eva Wilczek, wieder die Expressivität eines Gesichtes hervorzuheben, bzw. eine intensive diesem zu verleihen. Dies tut sie jedoch nicht in naturalistischer Nachahmung, sondern in dem Versuch, etwas Tiefgründiges zu erfassen. Dabei spielt ihre persönliche Bewegtheit von der dargestellten Frau eine tragende Rolle, sie begegnet der Dargestellten vorwiegend emotional. Viele der dargestellten Frauen scheinen ́verwundet ́ und gerade in dieser Verwundbarkeit liegt eine Stärke und Schönheit. Es wird auch die Frage aufgeworfen, wo mehr Ähnlichkeit mit der Dargestellten besteht: in der Fotografie, die dem Bild zugrunde liegt, oder im gemalten Bild? Gleichzeitig ist der Künstlerin bewusst, dass ihre Werke sehr viel über sie selbst verraten und dem Betrachter als Projektionsfläche dienen. Wo uns Gesichter anschauen, können wir uns selbst erkennen. Die Ausstellung „Gesichter/Frauen“ ist vom 12. Bis zum 21. Januar 2024 im Atelier in der Ferdinandstr. zu sehen. Zur Vernissage am 12. Januar 2024 um 18.30 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen.