Rückschau
Uwe Poth. Studien zu den Radierungen der Monumenta Paderbornensia
Die Region zwischen Weser und Lippe ist reich an historischen Zeugnissen. Römer und Germanen, Sachsen und Franken hinterließen ihre Spuren und machten die Region zu einer geschichtsträchtigen Landschaft. Ferdinand von Fürstenberg, der gelehrte Fürstbischof von Paderborn und Münster, ging diesen Spuren nach und schrieb das Buch Monumenta Paderbornensia: Denkmale des Paderborner Landes. Hierin setzt Ferdinand 24 Orten, Landschaften und Ereignissen ein literarisches Denkmal und beschreibt ihre besondere Geschichte. Erinnerung sollte so dauerhaft gestiftet und eine „Fackel für die Ewigkeit“ entzündet werden.
Ferdinand von Fürstenberg, seit 1661 Fürstbischof von Paderborn, schrieb die Monumenta Paderbornensia. Erstmals veröffentlicht im Jahr 1669 bei Johann Hesse in Paderborn, war für die internationale Wahrnehmung des Buches aber die zweite Ausgabe entscheidend. Im Jahr 1672 druckte Daniel Elsevir die Monumenta in Amsterdam – erweitert um 28 Radierungen des Künstlers Johann Georg Rudolphi. Es folgten noch zwei weitere Ausgaben und im Jahr 1844 eine deutsche Übersetzung. Vor allem die bildlichen
Darstellungen der Monumenta wurden vielfach aufgegriffen. So auch die Ansicht von Schloss Neuhaus, die erstmals sehr genau das Schloss der Fürstbischöfe zeigte.
Wasser zeichnet das Paderborner Land aus. Hier entspringen die Pader, die Lippe und die Ems. Diese Quellen beschreibt Ferdinand von Fürstenberg ausführlich. Im Falle der kleinen Paderquelle bei Neuhaus errichtete er sogar tatsächlich eine steinerne Inschriftentafel vor den Toren von Neuhaus. In der Inschrift lobt er die Qualität des Wassers. Es habe sein Fieber gelindert.
Sind die Orte der Monumenta auch heute noch erinnerungswürdig?
Uwe Poth hat sich mit den Drucken der Monumenta beschäftigt und sie in seine Bildsprache übersetzt. Die Ausstellung zeigt die Illustrationen der Monumenta und stellt sie den Malereien von Uwe Poth gegenüber. Daraus ergibt sich ein spannungsvolles Miteinander, das neue Sichtweisen auf die Monumenta Paderbornensia eröffnet.
Uwe Poth
1946 geboren in Kiel
1968–1975 Hochschule für bildende Kunst Hamburg
1975–1979 Studien an der Universität Hamburg
1985–2006 Professor an der Akademie in Enschede (NL)
lebt und arbeitet in Nijmegen (NL)
Auswahl an Einzelausstellungen
2020/21 ‘Eine schöne Kirchen’ – Stevenskerk, Nijmegen
2019 it is written all over the face – University, Nijmegen
2018 Land in zicht – Museum Het Valkhof, Nijmegen/NL
2017 Portraits Pantheon – De Houtwerf, Nijmegen/NL
Standesgemäß
16. August 2020 - 02. Mai 2021
Porträtgemälde der Sammlung Fürstenberg aus dem 17. bis 19. Jahrhundert
Ausstellung des Projekts "Get dressed"
Prächtige Kleider, schicke Uniformen, einfache Röcke - die Kleigung zeigte im Barockzeitalter die soziale Stellung der Person an - ihren Stand. Die Portraitgemälde der Sammlung Fürstenberg aus dem 17. bis 19. Jahrhundert geben uns heute einen sinnfälligen Einblick in die Welt des Adels, aber auch des Bürgertums und der ländlichen Gesellschaft. In der Ausstellung werden zahlreiche Gemälde und einige Kleidungsstücke präsentiert.