ONE BILLION RISING 2021: Fotoaktion setzte Zeichen gegen Gewalt an Frauen
Wie kann eine internationale Tanz- und Protestaktion zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ – die von einer Vielzahl an Teilnehmenden lebt – in Corona-Zeiten aussehen?
Diese Frage haben sich in diesem Jahr der Paderborner Arbeitskreis „Gewalt gegen Frauen“ und die Gleichstellungsstelle der Stadt Paderborn gestellt, die sich seit vielen Jahren an der weltweiten Aktion „One Billion Rising“ beteiligen und die Bürger*innen zum gemeinsamen Tanzen vor dem Paderborner Rathaus einladen.
Um auch in diesem Jahr ein Zeichen gegen die Gewalt an Frauen zu setzen, haben die Beteiligten eine alternative „One Billion Rising“-Aktion ins Leben gerufen. Mit einem Selfie und einem persönlichen Statement konnten Interessierte ihre Stimme erheben und deutlich machen, was sonst im Tanz zum Ausdruck gebracht wird: „Gewalt gegen Frauen? Nicht mit uns!“ Zahlreiche Bürger*innen aus Paderborn und Umgebung haben sich an der Online-Fotoaktion der Gleichstellungsstelle und des Arbeitskreises „Gewalt gegen Frauen“ beteiligt. Auch Bürgermeister Michael Dreier, der sich seit Jahren aktiv an der Aktion beteiligt, wandte sich in diesem Jahr mit einem Statement-Foto gegen Gewalt an Frauen.
Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.
Im Kreis Paderborn wurden nach Angaben der Kreispolizeibehörde im Jahr 2019 237 Anzeigen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und 54 Anzeigen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung polizeilich registriert. 8 Fälle von exhibitionistischen Handlungen wurden verfolgt und 86 Stalkingfälle angezeigt. Im Jahr 2019 gab es 277 Anzeigen wegen Häuslicher Gewalt. Die Dunkelziffer wird als sehr hoch eingeschätzt.