Digitale Gesundheitsplattform OWL auf der Smart Country Convention 2020 vertreten

© Stadt Paderborn

Die Smart Country Convention 2020, diesjährig im virtuellen Raum, bot dem Projekt „Digitale Gesundheitsplattform OWL“ am 28.10.2020 die direkte Anknüpfungsmöglichkeit an das Kongressthema „Digitale Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum“. Tomas Pfänder, Vorstandsmitglied der UNITY AG für Unternehmensführung und Informationstechnologie, stellte die Synergien der sektorenübergreifenden Vernetzung per digitaler Gesundheitsplattform OWL (Ostwestfalen-Lippe) vor. „In einem Versorgungssystem mit ca. 100 niedergelassenen Ärzten und fünf Akutkrankenhäusern aus der Region Paderborn entwickeln wir die gemeinsame Datennutzung über die Gesundheitsplattform Ostwestfalen-Lippe.“ Die zentral innovative Eigenschaft dieser Plattform ist, dass sie den Austausch der vorhandenen Gesundheits- und Behandlungsinformationen der Patient*innen in der Region über die Daten- bzw. Patientenindizes flächendeckend ermöglicht. „Mit dieser digitalen Lösung können wir die Gesundheitsversorgung zukunftsfähig machen und im Einklang mit Datenschutz und Datensicherheit im Gesundheitssystem vorhandene Systemgrenzen überwinden.“ Dies entspricht auch der Herausforderung zur Gesundheitsversorgung auf dem Land, welche Carola Reimann, Gesundheitsministerin Niedersachsen, im „Forum digitale Ländliche Räume“ eingefordert hatte. Die Gesundheitsversorgung müsse sichergestellt und digitale Lösungen zugleich sinnvoll, sicher und zum Wohle und Nutzen der Patient*innen eingesetzt werden.

Indem die Nachfrage an medizinischer Versorgung demografisch bedingt wächst und zugleich ein begrenztes Angebot an medizinischem Personal zu verzeichnen ist, bewirkt der Datenaustausch mit der Gesundheitsplattform faktisch eine Arbeitsteilung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Die neue Datenverfügbarkeit erleichtert die Kommunikation beispielsweise bei der Überweisung von Patient*innen in Krankenhäuser: Die Informationen, die für die bevorstehende Behandlung wichtig sind, sind beim Eintreffen im Krankenhaus in Form von vorstrukturierten Dokumenten schon dort. Das Projekt befasst sich bis Ende August 2022 mit vier verschiedenen Anwendungsfällen, für deren technologische Umsetzung aktuell die Ausschreibung läuft. Tomas Pfänder konnte im Forum überzeugen, dass mit der „Digitalen Gesundheitsplattform OWL“ und der gemeinsamen Datennutzung der Akteure aus dem ambulanten und dem stationären Bereich eine funktionierende digitale Infrastruktur mit zentraler Bedeutung für das Gesundheitswesen erschaffen wird. Diese trägt zum nachhaltigen, direkten Nutzen der Patient*innen zur bestmöglichen Gesundheitsversorgung bei und ist geeignet, an der Schnittstelle ärztlicher Versorgung und Pflege, die medizinischen Fachkräfte zu entlasten.