Die Gemeine Flussmuschel
Saubere Fließgewässer sind lebensnotwendig für die Gemeine Flussmuschel (Unio crassus).
Die Gemeine Flussmuschel (Unio crassus), die auch Bachmuschel genannt wird, war früher verbreitet. Vor allem die Verunreinigung der Fließgewässer führte allerdings zu einem dramatischen Rückgang dieser Art, sodass sie zu nun den seltensten Arten gehört. Nicht nur in NRW, sondern deutschlandweit ist diese streng geschützte Art vor dem Aussterben bedroht. Nur 5 bis 8 Vorkommen mit Lebendfunden sind derzeit in NRW bekannt.
Überwiegend eingegraben im Sand oder Kies schaut oft nur noch die Einstromöffnung heraus. Schwebteilchen werden herausgefiltert und das Wasser wieder abgegeben, 70 bis 90 Liter am Tag!
In den Sommermonaten geben die Weibchen unzählige Muschellarven, sogenannte Glochidien, ins Wasser ab. Diese heften sich an die Kiemen spezieller Wirtsfische wie zum Beispiel Elritze, Stichling oder Döbel. Nach etwa 4 bis 6 Wochen fallen sie ab und graben sich in die Gewässersohle ein, wo sie zur großen Muschel heranwachsen.
Unio crassus kommt im angrenzenden Kreisgebiet Paderborn im Boker Kanal sowie in wenigen Bächen im oberen Lippegebiet vor.
Artenschutzrechtliche Fragen zur Gemeinen Flussmuschel beantwortet die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Paderborn.