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Von Frühlingserwachen und Wohnungssuche
Mit dem März beginnt nicht nur meteorologisch (1. März) und kalendarisch (20. März) der Frühling, auch die Natur zeigt uns, dass das Frühjahr angekommen ist. Die Tage werden länger, die Temperaturen wärmer, Vogelgezwitscher erfüllt die Frühlingsluft und die ersten Frühblüher geben alles, um unsere Natur wieder bunt werden zu lassen.
Kleiner Baum-Exkurs
Auch die Bäume erwachen langsam aus ihrer Winterruhe. Über die kräftigen Wurzeln wird Wasser über die Leitungsbahnen bis hoch in die Äste gepumpt, welches erste Knospen und Blätter mit Nährstoffen versorgt. An einem sonnigen Märztag können Sie das aufsteigende Wasser sogar hören, wenn Sie Ihr Ohr an einen Baum mit glatter Rinde legen.
Augen auf bei der Wohnungssuche
Auch unter den Tieren machen sich Frühlingsgefühle breit – die Wohnungssuche läuft auf Hochtouren. Vögel und Insekten sind auf der Suche nach einem geeigneten Platz für die Eiablage. Überall in unseren Gärten sind Vogelmännchen zu entdecken, die ihre Reviere gegen Artgenossen verteidigen und um die Weibchen balzen.
Die meisten Vogelarten, die im innerstädtischen Raum vorkommen, bauen ihre Nester geschützt vor Fressfeinden in großen Hecken, Sträuchern, Bäumen oder Asthöhlen. Es gibt aber auch Spezialisten, wie zum Beispiel den Mauersegler oder die Schwalbe, die ihre Nester hoch oben in Mauerspalten bauen oder aus Schlamm herstellen.
Wie und wo das Nest gebaut wird, ist abhängig von der Vogelart. Kohl- und Blaumeise beispielsweise brüten gerne in geschlossenen Baumhöhlen. Rotkehlchen und Amseln dagegen bauen ihre Nester lieber in Halbhöhlen oder direkt in das Geäst von Bäumen und Sträuchern. Wasseramsel und Gebirgsstelze sind zwar keine typischen Vögel, die man in Innenstädten antrifft, in Paderborn gehören sie aber einfach dazu. Sie bevorzugen beispielsweise schlecht erreichbare Felsnischen in Gewässernähe.
Im städtischen Raum sind diese natürlichen Niststrukturen leider nicht mehr oft vorhanden. Abhilfe können von Menschenhand angebrachte Nisthilfen schaffen. Jetzt zur Balzzeit ist der richtige Augenblick um die Nistkästen aufzuhängen.
Wie Sie in Ihrem Garten oder an Ihrer Hauswand Nistkästen anbringen können, welche Vogelart welche Nistkästen bevorzugt und wie diese richtig angebracht und ausgerichtet werden, können Sie zum Beispiel HIER (Öffnet in einem neuen Tab) nachlesen.
Klein aber fein - und WICHTIG!
Auch Insekten sind nun zunehmend auf der Suche nach geeigneten Plätzen zur Eiablage. Eier werden zusammen mit einem Pollenvorat in einer Brutkammer abgelegt und verschlossen. Wenn die Larve schlüpft, ist sie ausreichend mit Futter versorgt und kann geschützt heranwachsen, bis sie groß genug ist um die Brutkammer als z.B. fertige Wildbiene zu verlassen.
Wildbienen nutzen für ihre Eiablagestätte gerne hohle Pflanzenstängel, die im letzten Herbst stehengeblieben sind. Andere Arten bevorzugen die Eiablage im Boden. Spezialisten, wie zum Beispiel die Holzbiene, legen ihre Eier in abgestorbenen Bäumen ab. Leider gibt es im innerstädtischen Raum nur noch sehr wenig natürlich vorkommende Eiablagemöglichkeiten. Abhilfe können auch hier angebrachte Nisthilfen schaffen.
Worauf Sie dabei achten sollten können Sie unter anderem HIER (Öffnet in einem neuen Tab) nachlesen.
Weitere spannende Informationen finden Sie unter anderem auf diesen Seiten:
Wintervogelfütterung
Bei vielen ist es bereits zur Tradition geworden: die Fütterung der Wildvögel im Winter. Bereits als Kind hat man mit den Eltern ein Vogelhaus aufgestellt und die Vögel gefüttert. Später gibt man diese Erfahrung als Elternteil an die eigenen Kinder oder Enkelkinder weiter. Denn wo und wie lassen sich Wildvögel besser beobachten und kennenlernen als bei der Fütterung an einer geeigneten Futterstelle?!
Aber wie sieht eine geeignete Futterstelle aus? Welches Futter eignet sich für welche Wildvögel? Und welcher Wildvogel hockt gerade in der Futterstelle? Antworten auf diese Fragen liefert der neue Blickpunkt Natur.
Die geeignete Futterstelle ist ein Futterspender bzw. Futtersilo, da die Wildvögel dort nicht im Futter herumlaufen und es mit Kot verschmutzen können. Der Ausbreitung von Krankheitserregern wird somit vorgebeugt. Eine Reinigung des Futtersilos mit heißem Wasser ist in der Regel nur vor und nach der Wintersaison notwendig.
Bei der Verwendung eines herkömmlichen Futterhäuschens achten Sie bitte darauf, dass Sie täglich nur wenig Futter nachlegen und es regelmäßig mit heißem Wasser reinigen.
Beide Varianten sollten so aufgebaut und platziert werden, dass das Futter auch bei Regen, Wind und Schnee nicht durchnässt werden kann, damit es nicht verdirbt. Stellen oder hängen Sie es außerdem an einen übersichtlichen Ort, an dem Sie die Wildvögel gut beobachten können, es außer Reichweite von Katzen ist, aber sich gleichzeitig Büsche oder Bäume zur Deckung in der Nähe befinden.
Je nachdem, welches Futter Sie anbieten, werden sich unterschiedliche Wildvogelarten bei Ihnen an der Futterstelle zeigen. Das liegt daran, dass es sowohl Körnerfresser als auch Weichfutterfresser gibt.
Von fast allen Arten werden jedoch Sonnenblumenkerne gefressen, sie können Ihnen also als Basisfutter dienen. Über Sonnenblumenkerne oder Walnüsse freut sich auch beispielsweise das Eichhörnchen und kann im Garten an der Futterstelle beobachtet werden.
Für Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge eignen sich beispielsweise Freiland-Futtermischungen mit verschiedenen Körnern und Samen. Für die Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Amseln oder Zaunkönig können Haferflocken, Rosinen und Obst in Bodennähe angeboten werden.
Bitte streuen Sie kein Brot aus, da die Vögel das Brot nicht verdauen können und es in ihren Mägen nur aufquillt und verdirbt. Achten Sie beim Kauf von Meisenknödeln zudem darauf, dass diese nicht in Plastiknetze eingewickelt sind, da sich die Vögel darin verfangen und verletzen können. Gleichzeitig können Sie in Ihrem Garten natürliche Futterquellen für die Wildvögel anbieten, indem Sie beispielsweise eine Eberesche anpflanzen. Von den Früchten, den Vogelbeeren, haben Wildvögel und Menschen etwas nach dem Frost. Lesen Sie dazu auch den letzten Blickpunkt Natur „Köstlicher Frost“.
Sie möchten nun unbedingt die jeweiligen Wildvogelarten kennenlernen und für die Wildvögel eine Futterstelle aufstellen? Bauen Sie dafür doch beispielsweise selbst ein Futtersilo oder stellen Sie selber Meisenknödel her.
Passende Infos und Anleitungen zu den Wildvögeln und ihrer Futterstelle mit geeignetem Futter finden Sie beispielsweise hier:
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Beobachten der Wildvögel in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon!
Köstlicher Frost
Die Nächte werden immer kälter und der winterliche Frost macht sich durch seine Eiskristalle bemerkbar. Viele Pflanzen haben sich bereits auf den Winter eingestellt, doch vereinzelt warten Wild- und Nutzpflanzen geradezu auf die frostigen Temperaturen. Denn durch die eisigen Temperaturen verlieren die Früchte ihren sonst so bitteren Geschmack, werden schmackhafter und aromatischer.
Probieren Sie zum Beispiel Sauerdorn und Hagebutte nach dem Frost und überzeugen Sie sich selbst davon. Auch die Früchte der Eberesche, die Vogelbeeren, werden durch die Kälte bekömmlicher, weil die Bitterstoffe abgebaut werden und dann können Sie sie als Vitamin C-Bomben genießen.
Haben Sie einen Schwarzdorn-Strauch, auch Schlehen genannt, im Garten stehen? Dann können Sie die sonst im Frühjahr ungenießbaren Schlehen nach dem Frost ernten – aber bitte ernten Sie nicht alle Früchte ab, denn sie dienen den Vögeln und Wildtieren als wichtige winterliche Nahrungsquelle.
Probieren Sie die Früchte pur oder verarbeiten Sie sie weiter. Die Verarbeitung der winterlichen Früchte geht über Gelee, Marmelade, Saft, Sirup bis hin zu Likör und Sie können den Geschmack das gesamte Jahr über genießen.
Tipps und Rezepte finden Sie beispielsweise in der Stadtbibliothek Paderborn (Öffnet in einem neuen Tab) oder hier (Öffnet in einem neuen Tab).
Winterquartiere für Tiere
Wenn die Nächte kälter werden und das Nahrungsangebot knapper wird beginnt für viele Insekten, Amphibien und Kleinsäugetiere wie dem Igel eine harte Zeit. Jetzt heißt es Schutz suchen, Energie sparen und auf den nächsten Frühling warten.
Um den Winter unbeschadet überstehen zu können, haben viele Wildtiere faszinierende Anpassungsmethoden entwickelt. Die Überlebensstrategien der Tiere sind vielfältig und beeindruckend zugleich. Hier einige Überlebenskünstler:
Marienkäfer reichern ihre Körperflüssigkeit mit Glycerin als natürlichem Frostschutzmittel an. Ebenso der Zitronenfalter, der dank seines körpereigenen „Frostschutzmittels“ Temperaturen bis –20 °C überleben kann. Manche Schmetterlingsarten (wie z.B. der Admiral) fliegen wie Zugvögel in den Süden. Bienen und andere nützliche Insekten ziehen sich gerne in hohle Pflanzenstängel, Blütenreste oder Hecken zurück. Auch ein Insektenhotel kann zum Winterheim werden.
Der Igel macht es sich in einem Laubhaufen, dem Kompost oder in einem Igelhaus bequem und hält bis in das nächste Jahr seinen Winterschlaf. Auch Siebenschläfer, Hasel- und Fledermäuse verschlafen den Winter. Für sie gilt das Gleiche wie für den Igel: Bitte nicht stören! Anders da die Eichhörnchen, die ab und zu auf einen kleinen Streifzug gehen und nur eine sogenannte Winterruhe halten.
Eidechsen und andere Reptilien gehören wie Amphibien zu den Kaltblütern. Das heißt, sie können über die kalte Jahreszeit keine stabile Körpertemperatur entwickeln. Sie fallen in eine Winterstarre und suchen in Mauernischen, Wurzelgeflechten oder Erdlöchern ein geeignetes Winterquartier.
Den Großteil der Vögel zieht es im Winter in den Süden. Nur wenige Arten bleiben zurück, darunter Rotkehlchen, Meisen, Finken und Sperlinge. Sie nutzen ihr dickes Federkleid oder drängen sich in kleinen Gruppen dicht zusammen, um der Kälte zu trotzen.
Wussten Sie, dass Wasservögel wie Schwäne und Enten die Temperatur ihrer Beine bis auf 0°C reduzieren, um im eiskalten Wasser schwimmen zu können ohne dabei Frostschäden zu bekommen?! Das ist ebenfalls der Grund, warum diese Vögel nicht festfrieren.
Ebenfalls empfehlenswert:
Herbstliche Blätter und herbstlicher Garten
Ein Spaziergang bei Sonnenschein durch die in voller Farbpracht leuchtende Natur – was kann es im goldenen Herbst Schöneres geben?! Genießen Sie die herbstliche Paderborner Natur und entdecken Sie die verschiedenen Herbstfärbungen der Blätter vor Ihrer Haustür.
Wussten Sie schon, dass die Bäume im Herbst ihre Blätter erst umfärben und dann abwerfen, um sich auf den kalten und wasserarmen Winter vorzubereiten?
Die Nährstoffe wie Stickstoff, Eisen und Phosphor in den Blättern sowie der grüne Blattfarbstoff Chlorophyll, der für die Photosynthese zuständig ist, werden von den Blättern aus in den Stamm verlagert und dort gespeichert. So verursachen die zurückbleibenden Farbstoffe wie Karotinoide (gelb, orange und rot) die bunten Herbstfärbungen der Blätter. Sind alle Nähr- und Farbstoffe im Stamm gespeichert, werden die Blätter abgeworfen, weil über sie das durch die Wurzeln aufgenommene Wasser wieder verdunstet. Dies ist ein Schutzmechanismus der Bäume und Sträucher, da es im Winter zu Wassermangel kommen kann und sie somit nicht vertrocknen.
Sammeln Sie in Ihrem Garten einzelne bunte Blätter und basteln damit Ihre Herbstdekoration oder bewirken Sie weiteres positives mit dem herabgefallenen Laub:
- Ein zusammengekehrter Laubhaufen in einer Gartenecke bietet Igel und Co. ein nützliches Winterquartier; Aber verwenden Sie bitte Rechen und Besen anstatt Laubsauger, um die Kleinstlebewesen zu schonen
- Das Laub und die Gartenabfälle können zu wertvollem Humus kompostiert werden
- Eine Schutzschicht aus Laub auf Beeten, unter Gehölzen sowie auf Kübel- und empfindlichen Gartenpflanzen schont den Boden und schützt die Pflanzen vor dem Winterfrost
Weitere Tipps für einen naturnahen Herbstgarten und z.B. Pflanzungen vor dem Wintereinbruch finden Sie hier: