Berufsbetreuer informiert im Rathaus

Betreuer*innentag von Stadt und Kreis Paderborn ein voller Erfolg

© Stadt PaderbornBeim sogenannten Betreuer*innentag im Paderborner Rathaus kamen die Vertreter*innen der Betreuungsbehörden von Stadt und Kreis Paderborn, des Betreuungsgerichts Paderborn sowie Referent Moritz Reinhardt (5. v. r.) ins Gespräch mit den zahlreichen Interessierten.

Montag, 23. Dezember 2024 | Stadt Paderborn - Wenn Menschen ihre Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können, kommen oftmals Berufsbetreuer*innen oder ehrenamtliche Betreuer*innen ins Spiel, die dabei unterstützen. Dabei stehen die Würde des einzelnen Menschen und eine möglichst große Selbstbestimmung trotz einer notwendigen Betreuung immer im Vordergrund.
Rund 60 Betreuer*innen nahmen jetzt am sogenannten Betreuer*innentag im Paderborner Rathaus teil, zu dem die Betreuungsbehörden der Stadt Paderborn und des Kreises Paderborn eingeladen hatten. Neben dem fachlichen und persönlichen Austausch und der Beantwortung von Fragen aus dem Berufsalltag stand ein Vortrag zum Thema „Unterstützende Entscheidungsfindung“ im Mittelpunkt.

Referent Moritz Reinhardt, Mitarbeiter der Stadt Gelsenkirchen und selbst ehemaliger Betreuer, blickte zunächst auf die rechtlichen Grundlagen zurück, die ein Umdenken von der Entmündigung des Betroffenen hin zur Selbstbestimmung förderten, ehe er näher auf die unterstützende Entscheidungsfindung einging. Reinhardt referierte unter anderem über die Pflichten der Betreuenden und den Sinn von Gesprächen zur Feststellung des Willens der Klientinnen und Klienten.

Eine einheitliche Methode auf dem Weg zur unterstützenden Entscheidungsfindung gibt es nach Meinung des Referenten nicht, da sich das Handeln der Betreuenden in der Regel an den Wünschen der Betreuten orientieren müsse. Die unterstützte Entscheidungsfindung folge allerdings vier Grundsätzen: Die Handlungsfähigkeit der Betroffenen dürfe nicht eingeschränkt werden, die Betroffenen würden in den Entscheidungsprozess eingebunden, die Unterstützungsbeziehung beruhe auf Freiwilligkeit und das Ergebnis sei rechtlich verbindlich sowie im Außenverhältnis durchsetzbar.
Im Anschluss an den Vortrag gab es die Gelegenheit zur Diskussion betreuungsrelevanter Themen.

Am Nachmittag stand der Austausch mit Vertreter*innen verschiedener Institutionen im Fokus, die eng mit Berufsbetreuern zusammenarbeiten, um den Klienten gut versorgt zu wissen: Betreuungsgericht, LWL-Klinik, Pflegeberatung des Kreises und EUTB (Ergänzende unabhängige Teilhabe-Beratung).

Die Vertreter*innen von Stadt und Kreis Paderborn freuten sich über eine gelungene Veranstaltung und dankten allen für ihren engagierten Einsatz zum Wohl der Betroffenen. Angesichts der großen gesellschaftlichen Herausforderungen und der alternden Bevölkerung gewinnt die rechtliche Betreuung zunehmend an Bedeutung. Die Betreuer*innen übernehmen wichtige Aufgaben für die Betroffenen, ihre spannende und abwechslungsreiche Arbeit, die viel Empathie voraussetzt, ist unverzichtbar für die Gesellschaft.
Interessierte für das Berufsbild des Betreuers/der Betreuerin können sich gern bei den Betreuungsbehörden von Kreis und Stadt Paderborn melden.

Stadt Paderborn

Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing