30 Jahre Freundeskreis Paderborn/Przemysl

Bürgermeister Michael Dreier begrüßt Gäste zum Festakt im historischen Rathaus

© Stadt PaderbornFreuen sich über das 30-jährige Bestehen des Freundeskreises Paderborn/Przemysl e. V. (v. l.): Piotr Joop, Verena Mertens (Mitglied des Europäischen Parlaments), Bürgermeister Michael Dreier, Janusz Bugaj, Iwona Liwen, Rosa Wahl, Recep Alpan (Vorsitzender des Integrationsrates Paderborn) und Magdalena Joop.

Montag, 29. Juli 2024 | Stadt Paderborn - Seit der Gründung im Jahr 1994 ist der Freundeskreis Paderborn/Przemysl e. V. Ansprechpartner und Träger der Städtepartnerschaft zwischen der Paderstadt und der polnischen Stadt Przemysl in direkter Nähe der Grenze zur Ukraine. Bereits seit 30 Jahren nimmt der Verein es sich zum Ziel, die kulturellen, wirtschaftlichen, privaten und menschlichen Beziehungen zwischen den Partnerstädten zu fördern und zu vertiefen. Im Mittelpunkt der Arbeit des Vereins stehen Vorträge, Diskussionen, Konzerte, Ausstellungen, Seminare und Reisen nach Przemysl.

Anlässlich des 30. Vereinsjubiläums folgten der Einladung des Freundeskreises am vergangenen Freitag Mitglieder, Freunde und politische Vertreterinnen und Vertreter zu einer Feierstunde in den großen Saal des historischen Rathauses. Begleitet wurde das Festprogramm von den Musikern Matthias Lüke und Tim Rustemeier, einer Kunst-Ausstellung mit Bildern von Künstlern aus Przemysl sowie der Präsentation traditioneller polnischer Trachten durch das Ehepaar Magdalena und Piotr Joop.

„Städtepartnerschaften sind ein Garant dafür, dass die Stadt Paderborn international aufgestellt ist und bleibt“, hob Bürgermeister Michael Dreier in seinem Grußwort hervor, „der internationale Austausch ist heute wichtiger denn je“. Er bedankte sich im Namen der Stadt für „die tolle Arbeit und das große Engagement des Vereinsvorstandes“ und lobte die Begegnungen, die auch mithilfe des Freundeskreises über die Jahre hinweg stattgefunden haben. Dreier erinnerte an die große Solidarität und gemeinsame Hilfe beider Städte nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und die sofortige Unterstützung aus Przemysl nach dem Tornado in Paderborn.

„Wojciech Bakun (Präsident der Stadt Przemysl) und ich sind im Namen der Städte sehr stolz auf diese Freundschaft“, freute sich Dreier. „Städtepartnerschaften leben nicht von den Unterschriften von Bürgermeistern, sondern vom gelebten Austausch der Bürgerinnen und Bürger“, betonte er. In besonderer Weise würdigte er die verstorbene Gründungspräsidentin und erste Vorsitzende des Freundeskreises Paderborn/Przemysl Heidi Wernerus-Neumann mit einer Gedenkminute. „Wir sind Heidi Wernerus-Neumann zu großem Dank verpflichtet“, so Michael Dreier.

Im Namen des Integrationsrates der Stadt Paderborn gratulierte der Vorsitzende Recep Alpan zum Jubiläum. Er wies auf die teils schwierigen Bedingungen der ehrenamtlichen Vereinsarbeit hin und drückte seine Dankbarkeit für das 30-jährige Bestehen des Freundeskreises aus: „Ihr leistet einen riesigen Beitrag zur Völkerverständigung“, lobte Alpan.

Einen Einblick in die vergangene und aktuelle Vereinsarbeit gaben Janusz Bugaj, Präsident des Freundeskreises Paderborn/Przemysl und Iwona Liwen, zweite Vorsitzende des Vereins. Bugaj erinnerte an „Meilensteine einer lebendigen Partnerschaft, in der wir alles daransetzen, dass Frieden und gegenseitiges Verständnis selbstverständlich werden“. Den Einsatz jedes Einzelnen lobte auch Iwona Liwen: „Eine Zusammenarbeit ohne das Engagement der Menschen in beiden Städten ist nicht möglich.“ Ein zentrales Ziel des Vereins ist die Arbeit mit jungen Menschen, beispielsweise durch die Hilfestellung bei der Organisation von Schüleraustauschen. Liwen hob die Wichtigkeit dieser Begegnungen bereits in der Jugend hervor, um die Ideen und Ziele der Partnerschaft in die Zukunft zu tragen. „Unsere Freundschaft sollte uns klüger, besser und offener gegenüber anderen Menschen machen“, betonte sie.

Dem Wunsch nach einer aktiven Beteiligung der jungen Generationen an internationalen Freundschaften und Partnerschaften schloss sich in ihrer Festrede auch die Abgeordnete des europäischen Parlaments Verena Mertens an. Sie bezeichnete die Partnerschaft der Städte Paderborn und Przemysl als „mehr als nur eine symbolische Verbindung, sondern als Beitrag zur deutsch-polnischen Versöhnung“. Sie wies auf die politischen Umstände zur Zeit der Entstehung der Partnerschaft und des Vereins in den frühen 1990er Jahren und die Entwicklung Polens seither hin.

Mertens bezeichnete Vertrauen, Versöhnung, Frieden, Kulturvermittlung und Jugendförderung als Ziele, die der Freundeskreis Paderborn/Przemysl und die Europäische Union gemeinsam verfolgen würden. „Die EU steht auch für Friedenssicherung“ betonte sie besonders im Hinblick auf den „deutlich in Przemysl zu spürendenden Angriffskrieg auf die Ukraine“. Mertens hob die Wichtigkeit von Freundschaften und Partnerschaften hervor: „Eine Zusammenarbeit auf allen Ebenen ist nötig – in Parlamenten, den einzelnen europäischen Staaten und auch lokal“. Sie dankte allen Mitgliedern und Akteuren des Vereins für ihren Einsatz und rief auf: „Gehen Sie alle da raus und gestalten Sie diese Zusammenarbeit mit!“.

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