Die Gesamtschule Elsen gibt Toleranz einen Raum“

Eröffnung der Ausstellung ‚Toleranzräume‘

© Gesamtschule ElsenDie Gesangsklasse 5e mit ihrer Lehrerin Tanja Rolof sangen bei der Eröffnungsfeier.

Mittwoch, 28. Februar 2024 | Stadt Paderborn - „Toleranz ist für mich: liebevoll zu anderen zu sein, alle Menschen gleich zu behandeln, andere akzeptieren wie sie sind, respektvoll, höflich und nett zueinander zu sein, Frieden zu suchen, niemanden auszuschließen…“, so einige Fünftklässler auf die Frage „Was ist für dich Toleranz?“.
Mit diesen klugen Worten der Klasse 5a wurde die Ausstellung ‚Toleranzräume‘ an der Gesamtschule Paderborn-Elsen am Montag, 26. Februar feierlich eröffnet. Dabei waren neben den zahlreichen Unterstützern der Ausstellung die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm, der stellvertretende Landrat Hans-Bernd Janzen, sowie Rainer Heller, Initiator und Organisator des Projekts.
Dr. Siegfried Martini, Schulleiter der Gesamtschule, betonte in seiner Begrüßungsrede, dass man Toleranz und Empathie lernen kann. Schule trage wesentlich zur Entwicklung des Kindes zu einer starken, in sich gefestigten Persönlichkeit bei.
Sabine Kramm lobte das Engagement der Gesamtschule. Diese Schule gebe „der Toleranz einen Raum“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Toleranz bedeute, nicht sofort zu werten oder zu kommentieren, sondern zunächst Raum zu lassen, indem man Fragen stellt, zuhört, nachdenkt, versucht zu verstehen und im Kontakt bleibt. In heutigen Zeiten sei durchaus viel Toleranz nötig.
Beim anschließenden Stehtischgespräch stellten die SV-Vertreter*innen Jasmin, Johannes und Frederike einige Fragen an Frau Kramm, Herrn Janzen und Herrn Heller: Wo hört Toleranz auf? Was ist für Sie Toleranz? Wo fällt Toleranz schwer? Haben Sie schon intolerant gehandelt, obwohl Sie es nicht wollten? Was passiert ohne Toleranz? Steigt oder fällt das Maß an Toleranz?
Rainer Heller fällt es schwer tolerant zu sein, wenn er andere Meinungen akzeptieren muss. Hier sei es wichtig, Personen nicht gleich in Schubladen zu stecken. Wenn aber Meinungen gefährlich sind und zu Hass und Gewalt führen können, dann wird er weiterhin intolerant bleiben.
Sabine Kramm fiel es schwer in den Zeiten der Pubertät ihrer Kinder tolerant zu sein; da hätte sie sich im Nachhinein mehr Toleranz von sich gewünscht.
Hans-Bernd Janzen glaubt, dass eine Gesellschaft ohne Toleranz verroht und die Menschlichkeit verloren geht.
Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von den Liedern der Gesangsklasse 5e unter der Leitung von Christian Schmidt und Tanja Roloff. „Ich entscheid‘ mich für die Liebe und für die Menschlichkeit…“ aus dem Lied „Für die Liebe“ und „So wie ich bin, so bin ich gut“ aus dem Lied „Ich bin ich“ trafen den Kern der Ausstellung und wurden rührend, mit viel Herzblut vorgetragen.
Im Anschluss an die Eröffnungsfeier konnten alle Gäste den Container unter Führung von Rainer Heller besuchen.
Die Ausstellung „Toleranzräume“ wird vom Bundesinnenministerium gefördert. Schirmherr ist der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein. Gestaltet wurden die ‚Toleranzräume‘ vom Detmolder Verein ‚Toleranz-Tunnel‘ und der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus. Wissenschaftlich wird sie von der Universität Bielefeld begleitet.
Alle Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule werden mit einem Arbeitsauftrag durch die Ausstellung gehen und z.B. auf einem großen Wimmelbild Szenen suchen, wie mit Menschen mit Einschränkungen oder aus anderen Kulturen umgegangen wird. Auch andere Schulen sind herzlich eingeladen und können sich für ein Zeitfenster anmelden.
Zu sehen ist die Ausstellung in einem Container umrahmt von einigen Außenständen und bunten Fähnchen auf dem Schulhof der Gesamtschule. Sie kann bis zum 8. März von 8 bis 20 Uhr kostenlos besucht werden. Bei Gruppen wird um Anmeldung gebeten.
Im Rahmen der Ausstellung findet am Samstag, 2. März um 19.30 Uhr ein Konzert der Gruppe ‚Klezzjazz‘ statt. Der Eintritt ist frei. Vor und nach dem einstündigen Konzert kann man an Sonderführungen durch die Ausstellung teilnehmen.

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