Dienstag, 4. November, 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek

„Tu mir eine Liebe – Meine Mamme“ Eine Lesung mit Viola Roggenkamp über die jiddische Mamme

Freitag, 24. Oktober 2003 | Stadt Paderborn - Am Dienstag, 4. November, laden die Stadtbibliothek Paderborn und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn um 19.30 Uhr zu einer Lesung mit der Hamburger Autorin und Publizistin Viola Roggenkamp in die Räume der Stadtbibliothek am Rothoborn ein. In ihrem Buch „Tu mir eine Liebe – meine Mamme“ berichtet sie von 26 Begegnungen mit 13 jüdischen Töchtern und Söhnen aus West- und Ostdeutschland, unter anderem Stefanie Zweig, Michael Wolffsohn und Stefan Heym, die von ihrer Beziehung zu ihrer Mutter berichten. Die erste Liebesbeziehung m Leben eines Menschen ist die Beziehung zur Mutter, und kaum etwas kann einen Erwachsenen so in Zwiespalt bringen, wie nach der eigenen Mutter gefragt zu werden. Mütter machen ihren Kindern Schuldgefühle, doch im Gegensatz zu anderen Müttern macht die jiddische Mamme nicht einmal ein Geheimnis daraus: „Tu mir eine Liebe und sei vorsichtig, ruf mich nicht an, ich erschreck mich sonst zu Tode, oder ruf mich lieber doch an, erschrickst du mich eben zu Tode.“ Die jüdische Mutter macht ihr Kind jüdisch, und ist dieses Kind nicht nur jüdisch, sondern auch noch deutsch, haben diese Tochter und dieser Sohn in sich zu vereinbaren, was nach der Schoa unvereinbar zu sein scheint. Traumatische Ereignisse aus dem Leben der Mutter nisten sich ein in die Seele der Tochter, in die Seele des Sohns. Viola Roggenkamp, geboren 1948, deutsche Jüdin, lebt als freie Autorin in Hamburg. Sie hat Psychologie, Philosophie und Musik studiert, reiste und lebte mehrere Jahre in Ländern Asiens und in Israel, sie beschäftigt sich mit Feminismus, Psychoanalyse und jüdisch-deutschen Zusammenhängen. Zahlreiche Veröffentlichungen in politischen und belletristischen Anthologien liegen vor. Sie ist u.a. langjährige Zeit-Autorin, Schlagloch- Kolumnistin der taz, Kolumnistin der Literarischen Welt, schreibt für die Jüdische Allgemeine und Hörfunk-Essayistin. Der Eintritt an diesem Abend beträgt drei Euro.

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